Staatsanwaltschaft spricht von Tötungsvorhaben Einbrecher soll auf schlafende 15-Jährige eingestochen haben
![Der mutmaßliche Einbrecher berät sich mit seiner Anwältin: Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wollte er die 15-Jährige töten. Der mutmaßliche Einbrecher berät sich mit seiner Anwältin: Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wollte er die 15-Jährige töten.](https://images.t-online.de/2025/02/gXfkYnALEC1n/0x75:800x450/fit-in/800x0/der-mutmassliche-einbrecher-beraet-sich-mit-seiner-anwaeltin-nach-ueberzeugung-der-staatsanwaltschaft-wollte-er-die-15-jaehrige-toeten.jpg)
Ein Einbrecher steigt in eine Wohnung ein, rafft Beute zusammen und stößt auf ein schlafendes Mädchen. Er zückt ein Messer.
In Stuttgart hat am Dienstag der Prozess gegen einen mutmaßlichen Einbrecher begonnen, dem eine Albtraumtat vorgeworfen wird. Laut Staatsanwaltschaft stieß er bei einer Diebestour durch ein Stuttgarter Haus auf eine schlafende 15-Jährige, zog ein Messer – und stach auf sie ein.
Dem 24-Jährigen wird versuchter Mord vorgeworfen. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft reicht eine gewöhnliche Haftstrafe nicht aus. Der Wohnsitzlose sei wegen seines langen Vorstrafenregisters eine Gefahr für die Allgemeinheit, sagte der Anklagevertreter beim Prozessauftakt. Er strebt die Unterbringung des Mannes in Sicherungsverwahrung an. Dadurch könnte er nach Verbüßung seiner Haftstrafe weiterhin in staatlichem Gewahrsam bleiben.
Bereits im Oktober 2020 wurde der Angeklagte unter anderem wegen versuchter besonders schwerer Brandstiftung, Wohnungseinbruchsdiebstahls und Diebstahls mit Waffen zu einer Jugendstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt, berichtete der SWR. Der Angeklagte verweigerte zu Prozessbeginn jegliche Aussage: Nach Angaben seiner Anwältin möchte er sich weder zur Person noch zu den Vorwürfen äußern.
Zwei Uhren, eine Halskette und mehrere Tausend Euro Bargeld
Die Staatsanwaltschaft zeigte sich zum Auftakt des Prozesses überzeugt, dass der Wohnsitzlose in einer Nacht im vergangenen August durch ein gekipptes Fenster in das Haus im Stuttgarter Stadtteil Kaltental eingestiegen ist. Dort stahl er laut Anklageschrift zunächst Handtaschen und Wertgegenstände aus einer anderen Wohnung, bevor er bei der Familie des Mädchens einstieg.
Dort raffte er unter anderem zwei Uhren und Tausende Euro Bargeld zusammen, bevor er auf das schlafende Mädchen stieß, sagte der Staatsanwalt. Der Mann habe ein Einhandmesser gezogen und achtmal zugestochen, um seinen Einbruch zu verdecken und mit der Beute entkommen zu können.
Laut Staatsanwaltschaft verletzte er sein Opfer unter anderem an Hals und Kopf und ließ erst ab, als sich die 15-Jährige mit Tritten wehrte und nach dem Hund rief. "Er sah sein Tötungsvorhaben als gescheitert an", sagte der Anklagevertreter.
Opfer soll schwer verletzt wieder eingeschlafen sein
Nach einer früheren Polizeimeldung soll die 15-Jährige danach wieder eingeschlafen sein. Erst am Morgen habe sie realisiert, was Stunden zuvor passiert sei. Dieser Ablauf spielte zum Prozessbeginn noch keine Rolle.
Im Laufe seiner Jugend lebte der Angeklagte in insgesamt 18 verschiedenen Heimen. Immer wieder musste er die Schule wechseln, wie es in einem früheren Urteil heißt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur DPA
- swr.de: "Landgericht Stuttgart: Einbrecher soll auf schlafende 15-Jährige eingestochen haben"
- presseportal.de: "POL-S: Mutmaßlicher Einbrecher verletzt 15-Jährige - Tatverdächtiger festgenommen"