Beamter hatte Angst vor Anzeige Polizist erschießt Vorgesetzten – Urteil
Aus kurzer Distanz hat ein Polizist seinen Vorgesetzten erschossen. Nun wurde er dafür verurteilt.
Ein österreichischer Polizist ist wegen Mordes an seinem Vorgesetzten zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Vor dem Landgericht in Leoben bekannte sich der 47-jährige Angeklagte am Dienstag schuldig, seinen Chef vor einem Jahr erschossen zu haben. Zu der Gewalttat war es in der Polizeistation Trieben im Bundesland Steiermark gekommen. Vor den tödlichen Schüssen hatte der Polizeikommandant den Beamten informiert, dass diesem eine Anzeige wegen eines nicht dokumentierten Arbeitsunfalls drohte.
Nach diesem Gespräch holte der Angeklagte seine Dienstwaffe und ging noch einmal ins Büro seines Vorgesetzten, wie er vor Gericht schilderte. "Ich habe die Waffe gezogen und mir selbst an den Schädel gehalten", erzählte er. "Ich kann es mir selbst nicht erklären, dann habe ich ihn erschossen", sagte er. Der dreifache Vater wurde aus kurzer Distanz von mehreren Kugeln in Oberkörper und Kopf getroffen.
Der getroffene Beamte soll noch versucht haben, sich hinter den Schreibtisch zu retten. Allerdings hätte ihm der Angeklagte keine Chance gelassen, wie der Ankläger vor Gericht ausführte. "Er hat ihn kaltblütig und brutal hingerichtet", sagte Staatsanwalt Andreas Riedler laut der österreichischen Zeitung "OE24".
Im Anschluss an die Tat soll der Schütze sich die Hände gewaschen und zu einem Kollegen gesagt haben: "Ich habe den Chef erschossen. Du brauchst keine Angst zu haben, es ist alles vorbei." Danach wurde er festgenommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
- oe24.at: "Polizist erschoss Vorgesetzten: 20 Jahre Haft wegen Mordes"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa