Lügen-Kampagnen bedrohlich Europol warnt: Mehr Terrorismus durch Ukraine-Krieg
Im Jahr 2022 sind vier Menschen bei rechtsextremen und islamistischen Anschlägen gestorben. Laut Europol geht die größte Gefahr von Einzelpersonen aus.
Die Gefahr von terroristischen Anschlägen in der EU ist nach einem Bericht von Europol weiterhin hoch. Das Europäische Polizeiamt warnt, dass der Ukraine-Krieg Auswirkungen auf terroristische Aktivitäten hat. Vor allem organisierte Lügenkampagnen von pro-russischen Gruppierungen könnten polarisieren und terroristische und extremistische Gewalt schüren, heißt es in dem am Mittwoch in Den Haag vorgelegten Jahresbericht zum Terrorismus in der EU.
Der Ukraine-Krieg führte Europol zufolge in den ersten Monaten des Jahres 2022 zu mehr terroristischer Gewalt, vor allem in der rechtsextremen Szene. Europol beobachtet auch, dass vor allem Rechtsextremisten zunehmend Waffen aus 3D-Druckern einsetzen. Die größte Bedrohung geht demnach weiterhin von radikalen Islamisten aus. Rechts- und linksextremistische terroristische Aktivitäten könnten weiter zunehmen, warnt die Behörde.
Vier Tote bei rechtsextremen und islamistischen Anschlägen
Die meisten der 380 Terrorismus-Verdächtigen, die im vergangenen Jahr festgenommen worden waren, hatten dem Bericht zufolge einen islamistischen Hintergrund. 2022 waren der Polizeibehörde zufolge 28 Terroranschläge in der EU registriert worden. Dabei waren vier Menschen getötet worden. Zwei bei einem Anschlag von Islamisten und zwei bei rechtsextremen Attacken. "Der Kampf gegen Terrorismus bleibt eine Priorität für Europol und die EU", sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle.
Von Einzeltätern gehe zurzeit die größte Gefahr aus, stellt Europol fest. Die meisten Angriffe seien im vergangenen Jahr von Verdächtigen ausgeführt worden, die alleine gehandelt hätten.
- Nachrichtenagentur dpa