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Abtreibung bei Kind durchgeführt: Ermittlung gegen Ärztin


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Zehnjähriges Vergewaltigungsopfer
Ermittlungen gegen US-Ärztin nach Abtreibung bei Kind


27.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Proteste gegen das Urteil des Supreme Courts in New York: Stimmt das Repräsentatenhaus des Bundesstaats zu, sollen bald die Wähler über ein Recht auf Abtreibung entscheiden.Vergrößern des Bildes
Proteste gegen das Urteil des Supreme Courts in New York: Viele Bundesländer haben die Abtreibungsregelungen verschärft und schwieriger gemacht. (Quelle: Caitlin Ochs/reuters)
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Ein zehnjähriges Vergewaltigungsopfer musste in den USA für ihre Abtreibung in einen anderen Bundesstaat reisen. Nun wird gegen ihre Ärztin ermittelt.

Der Fall sorgte weltweit für Entsetzen: Ein zehnjähriges Kind konnte im US-Bundesstaat Ohio, in dem es lebte, keine Abtreibung erhalten. Das Mädchen war vergewaltigt worden, wurde schwanger. Um das Kind nicht austragen zu müssen, reiste sie nach Indiana. Gegen die Ärztin, die die Abtreibung dann durchführte, wird nun offenbar ermittelt. Das berichtet CNN unter Berufung auf die Anwältin der Ärztin.

"Wir sind gerade dabei, diese Informationen zu prüfen. Es ist für uns unklar, welcher Art die Untersuchung ist", sagte die Anwältin Kathleen DeLaney. Der Generalstaatsanwalt hatte zuvor angekündigt, er werde gegen Medizinerin Caitlin Bernard wegen möglicher Nichtmeldung der Abtreibung und möglicher Verletzung der Datenschutzgesetze für Patienten ermitteln.

Ärzte müssen Abtreibungen bei unter 16-Jährigen melden

Im Bundesstaat Ohio sind nach der sechsten Schwangerschaftswoche fast alle Abtreibungen verboten, seit der Oberste Gerichtshof das Urteil "Roe v Wade" gekippt hatte. Mit der Entscheidung verschärften viele Bundesstaaten in den USA das Abtreibungsrecht, beziehungsweise schafften die Möglichkeiten fast gänzlich ab.

Die Ärztin Caitlin Bernard hatte CNN Anfang des Monats berichtet, dass die Zehnjährige sechs Wochen und drei Tage schwanger war. In Indiana müssen Ärzte und Ärztinnen eine Abtreibung bei Frauen, die jünger als 16 Jahre sind, innerhalb von drei Tagen dem Gesundheitsministerium und dem Jugendamt melden. Das tat die Ärztin, laut Unterlagen die CNN vorliegen, fristgerecht.

Bernard sagte in einem Interview am Dienstag, dass einige Menschen langsam erkennen, dass die Auswirkungen der Anti-Abtreibungsgesetze "eigentlich nicht das sind, was sie beabsichtigen", da schwangere Menschen in lebensbedrohliche und gefährliche Situationen gebracht werden. Man höre aus dem ganzen Land Geschichten von Menschen, die sich in einer schlimmen Situation befinden, Komplikationen oder Traumata haben und eine Abtreibung brauchen, aber diese nicht bekommen können.

Ärztin öffentlich von Generalstaatsanwalt angefeindet

Gegen den nun ermittelnden Staatsanwalt Todd Rokita hatte Bernard schon in der vergangenen Woche selbst Klage auf Schadenersatz wegen möglicher Verleumdung eingereicht. Rokita hatte offenbar mehrmals öffentlich über die Ärztin gesprochen, sie als "Abtreibungsaktivistin, die sich als Ärztin ausgibt" bezeichnet. Das Büro des Generalstaatsanwalts wies den Brief zurück und sagte in einer Erklärung, es werde sich "gegen unbegründete Ansprüche verteidigen".

Für die Vergewaltigung der Zehnjährigen ist ein 27-Jähriger angeklagt worden. Er hatte am Montag auf "nicht schuldig" plädiert. Das Mädchen soll den Mann zuvor identifiziert haben.

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