Touristenhochburg bedroht Waldbrand an der Costa del Sol – Tausende Menschen evakuiert
Aus bislang ungeklärten Gründen hat sich im Süden Spaniens ein schwerer Waldbrand entwickelt. Die Behörden evakuierten über 3.000 Menschen – die Löscharbeiten dauern an.
Mehr als 3.000 Menschen sind in Spanien in der Nacht auf Donnerstag wegen eines Waldbrandes in der Touristenhochburg Costa del Sol in Sicherheit gebracht worden. Die am Mittwochnachmittag aus noch unbekannter Ursache ausgebrochenen Flammen bedrohten am Donnerstag in erster Linie die 8.000-Einwohner-Gemeinde Benahavis sowie das 300-Einwohner-Dorf Pujerra rund hundert Kilometer westlich von Málaga im Süden Spaniens, wie der staatliche Fernsehsender RTVE unter Berufung auf Regionalpolitiker und Feuerwehrsprecher berichtete.
Drei Feuerwehrmänner seien verletzt worden. Ob Touristen von den Evakuierungen betroffen waren, war zunächst nicht bekannt.
Die Hitze von mehr als 30 Grad, die Trockenheit und starke Winde erschwerten am Donnerstag weiterhin die Löscharbeiten im schwer zugänglichen Gebiet, hieß es. Man erwarte aber im Laufe des Tages eine Besserung der Lage mit schwächeren Winden.
Hitzeentwicklung behindert Einsatz
Im Einsatz waren rund 500 Angehörige der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Militärischen Nothilfeeinheit UME, wie der Notdienst der Region Andalusien auf Twitter mitteilte. Auch ein Flugzeug und mehrere Hubschrauber sind demnach im Einsatz – deren Einsatz werde aber durch hohe Lufttemperaturen erschwert. Gebäude wurden den amtlichen Angaben zufolge vorerst nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Die Bewohner der Sierra Bermeja hätten nun erneut "eine schwierige Nacht" erlebt, schrieb Ministerpräsident Pedro Sánchez auf Twitter. Der sozialistische Politiker drückte den Betroffenen seine Solidarität aus.
Das betroffene Gebiet an der Bergkette Sierra Bermeja war erst im vorigen September von einem sechstägigen Waldbrand verwüstet worden. Damals wurden mehr als 9.000 Hektar Wald zerstört. Das entspricht der Fläche von etwa 13.000 Fußballfeldern. Die Behörden waren seinerzeit davon überzeugt, dass das Feuer das Werk von Brandstiftern war. Die Täter konnten aber nicht ermittelt werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Tweet der andalusischen Waldbrandbehörde