Zeitplan des Unwetters Wann Orkantief "Sabine" wo eintrifft
Drei Tage lang soll "Sabine" über Deutschland fegen.
Das Orkantief "Sabine" wird Deutschland von Sonntag bis Dienstag beschäftigen. Michaela Koschak, Diplom-Meteorologin und Wetter-Kolumnistin für t-online.de, erklärt, wie der zeitliche Ablauf des Sturmtiefs aussehen wird.
Die Vorläufer des Orkantiefs haben Deutschland am Sonntagnachmittag erreicht – zunächst im Nordwesten. An der Nordsee wehte der Wind tagsüber mit einer Stärke von 10. Auch in Bremen wurden am späten Nachmittag bereits Böen von um die 100 Kilometer pro Stunde gemessen. "Gegen das, was noch kommt, ist das aber alles harmlos", sagt Koschak. Denn obwohl bereits die aufziehenden Unwetter sehr stark ausfielen, schob sich das eigentliche Orkantief erst ab 22 Uhr über Deutschland.
Bis zum Montagmorgen zog es dann bis in den Süden, zwischen 7 und 10 Uhr werden die Unwetter am Alpenrand ankommen. In Bayern und Baden-Württemberg soll sich "Sabine" besonders stark austoben. "Hier wird es noch krasser", sagt Koschak und erklärt: "Die Kaltfront staut sich vor den Bergen, man spricht von einem sogenannten Leitplanken-Effekt."
Auf dem Brocken wehen heftige Böen
Doch selbst die Vorläufer von "Sabine" haben es in sich: Auf dem Brocken im Harz tobten schon am Nachmittag Böen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 150 km/h, bis zu 190 km/ könnten es noch werden, vermutet Koschak.
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Das Unwetter zieht zwischen 19 Uhr und Mitternacht von NRW über Thüringen bis zur Ostsee, dort kann es in diesem Zeitraum sehr stürmisch werden. Bis 4 Uhr erreicht die Kaltfront wahrscheinlich die Linie Saarland-Berlin/Sachsen. Zwischen 4 und 7 Uhr wird es am windigsten vom Oberrhein bis zum Bayrischen Wald/Oberlausitz. Am Montagmorgen und am Vormittag sind dann Baden-Württemberg, Bayern und der Alpenrand dran – und wie gesagt: Hier zeigt "Sabine" ihre volle Kraft.
Grundsätzlich ist auch dann Vorsicht geboten, wenn das Schlimmste eigentlich vorbei ist, erklärt Koschak: "Hinter der eigentlichen Kaltfront können Schauer, Gewitter und auch weitere Orkanböen folgen. Man spricht dann von einem Schnellläufer, der dem Sturm hinterherzieht."
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- Gespräch mit Diplom-Meteorologin Michaela Koschak