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Explosion in russischem Pockenlabor: "Keine Gefahr für die Bevölkerung"


"Keine Gefahr für die Bevölkerung"
Explosion in russischem Pockenlabor

Von t-online, mja

Aktualisiert am 17.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Wissenschaftlerin im Labor: In einem russischen Forschungszentrum hat es eine heftige Explosion gegeben. (Symbolfoto)Vergrößern des Bildes
Wissenschaftlerin im Labor: In einem russischen Forschungszentrum hat es eine heftige Explosion gegeben. (Symbolfoto) (Quelle: imago-images-bilder)

Nur zwei Labore auf der Welt besitzen Pockenviren. In Russland ist jetzt eines davon explodiert. Gefahr für die Bevölkerung besteht laut Behördenangaben aber nicht.

Eine heftige Gasexplosion hat am Montag ein Viren-Forschungszentrum in der russischen Stadt Koltsowo in Sibirien (nahe Nowosibirsk) erschüttert. Bei der Gasexplosion seien Glasscheiben zerbrochen, ein Großaufgebot der Feuerwehr sei zum Löschen vor Ort gewesen, teilte das Labor auf seiner Website mit. Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.

Nur zwei Labore weltweit lagern Pockenviren

In State Research Centre of Virology and Biotechnology (Vector) forschen Wissenschaftler unter anderem an Pocken, Ebola und Milzbrand. Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, soll es sich bei der Einrichtung um eines der führenden Forschungslabore weltweit handeln. Zu Sowjetzeiten lagerten biologische Waffen in der Einrichtung. Im Labor sei etwa ein Ebola-Impfstoff gegen Ebola entwickelt worden. Pocken-Viren werden außer in Koltsowo nur noch im US Centre for Disease Control in der amerikanischen Stadt Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) gelagert.

Bei der Explosion soll ein Mitarbeiter Verbrennungen dritten Grades erlitten haben. Wie Tass berichtet, soll das Gas nicht in dem Gebäudeteil explodiert sein, in dem die gefährlichen Stoffe lagern. Laut "Guardian" hatten Arbeiter eine Sanitäranlage im fünften Stock repariert, wobei es zu dem Unfall kam. Ein hochrangiger Beamter der Stadt sagte, es gebe keine Gefahr für die Bevölkerung. Allerdings gibt es für diese Einschätzung bislang keine Bestätigung durch staatsunabhängige Quellen.


Erst vor Kurzem war es in Russland zu einem Zwischenfall in einer Atomanlage auf einem Militärgelände im Norden des Landes gekommen. Zunächst hatten die Behörden dementiert, dass Strahlung ausgetreten sei. Erst allmählich gaben sie zu, dass in den Tagen nach dem Vorfall rund um das Gelände eine erhöhte Radioaktivität gemessen wurde. Das Vector-Institut ist seinerseits 2004 in die Schlagzeilen geraten, als sich eine Wissenschaftlerin versehentlich mit einer mit dem Ebola-Virus infizierten Nadel gestochen hat. Die Frau starb.

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