Extreme Hitzewelle kommt In diesen Regionen könnte der Temperaturrekord fallen
Ab Mittwoch rollt eine Hitzewelle über Deutschland, wie es sie vielleicht noch nie gegeben hat. In manchen Regionen könnte es an drei Tagen hintereinander heißer als 40 Grad werden. Fällt der Temperaturrekord?
Superhitze im Anmarsch: Mit Temperaturen von bis zu 41 Grad steht Deutschland eine enorme Hitzewelle bevor. Laut Deutschem Wetterdienst könnten bereits am Mittwoch in einigen Orten im Westen – im Raum Duisburg, sowie im Saarland und an der Mosel – 40 Grad erreicht werden. "Am Donnerstag wird es dann nochmals ein Stück heißer", sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich am Dienstag. Mit Werten von bis zu 41 Grad im Ruhrgebiet, Saarland und im Moseltal könnte es ein historischer Hitzetag werden. Denn dann könnte auch der bisherige Rekord von 40,3 Grad fallen, der 2015 im bayerischen Kitzingen aufgestellt wurde.
"Wenn die Modelle recht haben, werden wir mehrfach den bisherigen Rekord brechen", sagte Friedrich. Maßgeblich verantwortlich für die Hitze ist Hoch "Yvonne", das für sonniges und zumeist wolkenloses Wetter sorgt und von Süden und Südwesten subtropische Luft nach Deutschland bringt. Hieß es zunächst, dass es am Freitag etwas kühler werde, ist nun wohl erst am Samstag ein leichter Temperaturrückgang in Sicht. Im Raum Köln und Duisburg könnte es sogar erstmals drei Tage am Stück 40 Grad heiß werden. "Das wäre eine Sensation und ein Stück deutsche Klimageschichte", sagte Friedrich. Bislang hätte es an einzelnen Tagen solche hohen Werte gegeben.
"Klimaerwärmung eindeutig sichtbar"
Die Entwicklung sei beunruhigend und mache die Klimaerwärmung deutlich. "Wir beobachten, dass die Hitzerekorde in den letzten Jahren klar zunehmen", sagte der DWD-Experte. Im vergangenen Jahrhundert wurden den Angaben zufolge nur in einem einzigen Sommer – und zwar im Jahr 1983 – die 40,0 Grad erreicht. "Mit den prognostizierten Temperaturen für die nächsten Tage werden wir in diesem Jahrhundert bereits zum dritten Mal nach dem Jahrhundertsommer 2003 und dem Hitzerekord 2015 die 40-Grad-Marke erreichen", sagte Friedrich. "An dieser Entwicklung wird eindeutig die Klimaerwärmung sichtbar."
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Laut dem DWD ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 um etwa 1,3 Grad gestiegen. "Hitzewellen, wie es sie jetzt Ende Juni gegeben hat, sind fünfmal wahrscheinlicher als noch vor 50 Jahren", sagte Friedrich.
Vor rund vier Wochen war nahezu ganz Deutschland bei einer großen Hitzewelle ins Schwitzen geraten. Damals wurde der bisherige Juni-Rekord aus dem Jahr 1947 mehrfach geknackt. Insgesamt handelte es sich um den wärmsten und sonnigsten Juni seit Beginn flächendeckender Messungen.
Paris verhängt Fahrverbote
Auch Frankreich und Belgien wappneten sich für extreme Hitze. In der französischen Hauptstadt Paris sollen nach Polizeiangaben seit Dienstag Fahrverbote wegen der hohen Ozonbelastung gelten. Im Laufe der Woche werden im ganzen Land wieder Spitzenwerte um die 40 Grad erwartet, in Paris sollen es dem Wetterdienst Météo France zufolge am Donnerstag sogar bis zu 42 Grad werden. Das belgische Krisenzentrum riet: "Bleiben Sie im Kühlen und trinken Sie genügend (Wasser)." Jeder solle sich um seine Angehörigen kümmern.
Wie schon im Juni dürfte der DWD in den nächsten Tagen Hitzewarnungen herausgeben. Die Warnstufe 2 wird ausgerufen, wenn tagsüber extreme Wärmebelastung herrscht. Die sogenannte gefühlte Temperatur liegt dann über 38 Grad. Starke Wärmebelastung und damit die Voraussetzung für die Warnstufe 1 liegt vor, wenn 14 Uhr die gefühlte Temperatur 32 Grad und mehr beträgt. Die vom DWD verwendete gefühlte Temperatur ist nicht mit der Lufttemperatur gleichzusetzen. Für die Wärmebelastung müssen neben der Lufttemperatur die Feuchtigkeit der Luft, der Wind und die Strahlung berücksichtigt werden.
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Im hessischen Darmstadt reagierten die städtischen Ämter mit geänderten Öffnungszeiten. Statt ab 8 oder 8.30 Uhr sind Schalter und Amtsstuben am Mittwoch bereits ab 7 Uhr für die Bürger geöffnet, ab 13 Uhr bekommen die Beschäftigten Hitzefrei.
- Nachrichtenagentur dpa