Nach Unglück auf Donau Budapest: Helfer bergen Leichen aus gesunkenem Ausflugsboot
28 Menschen starben bei dem Zusammenstoß von zwei Schiffen auf der Donau in Budapest. Nun haben ungarische Behörden mit der Bergung des Bootes begonnen – und weitere Tote gefunden.
Fast zwei Wochen nach dem tödlichen Schiffsunglück auf der Donau in Budapest hat die ungarische Polizei am Dienstagmorgen mit der Bergung des Schiffswracks und der darin eingeschlossenen Leichen von bislang noch vermissten Opfern begonnen. Nach Angaben der Polizei wird es voraussichtlich sechs Stunden dauern, das gesunkene Schiff mit einem Spezialkran aus dem Wasser zu heben.
Rund eine Stunde nach der Bergungsaktion, die gegen 6 Uhr begann, kamen die Schiffsbrücke und das Oberdeck zum Vorschein. Kurz danach beobachtete ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP, wie Polizisten erste Leichen aus dem Wrack bargen. Die Bergungsaktion soll in regelmäßigen Abständen unterbrochen werden, damit Taucher nach weiteren vermissten Opfern suchen können.
Boot sank in Sekunden
Das Ausflugsboot war am 29. Mai auf einem bei Touristen beliebten Abschnitt der Donau im Stadtzentrum von Budapest mit einem viel größeren Flusskreuzfahrtschiff zusammengestoßen. Das kleine Boot mit 33 südkoreanischen Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord sank innerhalb weniger Sekunden.
Nur sieben Insassen überlebten das Unglück. Die Zahl der geborgenen Todesopfer liegt mittlerweile bei 20. Acht Menschen werden noch vermisst, darunter ein sechsjähriges Mädchen und der Kapitän des Ausflugsbootes. Wegen der starken Strömung in der Donau konnten Taucher bisher nicht in das Wrack vordringen. Die Einsatzkräfte konzentrierten sich daher darauf, die Bergung des Wracks vorzubereiten.
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Den Kapitän des Flusskreuzfahrtschiffes haben die ungarischen Behörden verhaftet. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Gefährdung des Wasserverkehrs mit massenhafter Todesfolge vor.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa