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Island: Nach Erdbeben – Ausbruch am größten Gletscher Europas erwartet


Heftige Erdbebenserie
Vulkanausbruch auf Island erwartet

Von t-online, dpa
17.01.2025 - 08:37 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250116-935-410094Vergrößern des Bildes
Ein Vulkanausbruch am Gletscher Eyjafjallajökull hatte 2010 über Tage den internationalen Luftverkehr lahmgelegt. (Archivbild) (Quelle: picture alliance / dpa)
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Eine Serie heftiger Erdbeben treibt Wissenschaftler auf Island um. Was hat es damit auf sich – und erwartet die Nordatlantik-Insel gar eine Art Eyjafjallajökull 2.0?

Nach einer heftigen Erdbebenserie wird auf Island mit einem möglichen Vulkanausbruch am größten Gletscher Europas gerechnet. Rund zehn Kilometer unter dem Vulkan Bárdarbunga, der sich im Nordwesten des größten Gletschers Europas, dem Vatnajökull, befindet, sammelt sich Magma an. Das sagte Kristín Jónsdóttir, Abteilungsleiterin für Vulkane und Erdbeben bei der isländischen Wetterbehörde, der Deutschen Presse-Agentur.

In den vergangenen Monaten habe die seismische Aktivität in der Region zugenommen. Laut Jónsdóttir hat es größere Erdbeben gegeben, da sich unterirdisch Druck aufbaue. "Und das kann nur zu einem führen: Letztendlich wird es eine Eruption geben." Allerdings sei der genaue Zeitpunkt schwer vorherzusagen; es könnten noch Jahre vergehen oder unmittelbar bevorstehen. Die Art des möglichen Ausbruchs sei ebenfalls ungewiss. Würde eine Eruption unter dem Gletscher erfolgen, könnte dies katastrophale Fluten auslösen, warnte sie.

Unsicherheitsstufe ausgerufen

Am Dienstag ereignete sich rund um das gigantische Vulkansystem Bárdarbunga der heftigste Erdbebenschwarm seit zehn Jahren – damals hatte ein monatelanger Ausbruch gefolgt. Innerhalb weniger Stunden wurden etwa 130 Beben registriert, darunter 17 mit einer Stärke von 3,0 und höher und eines mit einer Stärke von 5,1.

Die isländische Zivilschutzbehörde rief daraufhin die Unsicherheitsstufe aus. Diese Maßnahme bedeutet erhöhte Beobachtung der Lage und mögliche Bedrohungen für Menschen, Umwelt und Infrastruktur werden genau überwacht. Seitdem hat sich die seismische Aktivität zunächst wieder beruhigt.

Erinnerungen an Eyjafjallajökull-Eruption 2010

Die aktuelle Situation erinnert an den Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010, als eine kilometerhohe Aschewolke den internationalen Flugverkehr tagelang lahmlegte. Auch dieser Vulkan war von einem Gletscher bedeckt, jedoch deutlich kleiner als der Bárdarbunga.

Sollte es zu einem Ausbruch innerhalb des Gletschergebietes kommen, könne man mit ähnlichen Folgen wie damals rechnen, einschließlich Aschewolke und möglichen Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. Dies hänge jedoch von vielen Faktoren ab: Der Stärke und Dauer des Ausbruchs sowie den Windbedingungen. Dennoch habe man aus dem Ausbruch am Eyjafjallajökull gelernt und die Auswirkungen auf den Luftverkehr könnten diesmal geringer sein.

Spalteneruptionen nahe Reykjavik

Ein weiterer Vulkan ist auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik aktiv. Seit 2021 kommt es dort regelmäßig zu sogenannten Spalteneruptionen: Kilometerlange Erdspalten öffnen sich und Lava tritt hervor.

Trotz dieser Regelmäßigkeit betont Jónsdóttir die reale Bedrohung solcher Ausbrüche – auch hier stehe eine neue Eruption bald bevor: "Wir erwarten die nächste Eruption Anfang Februar oder schon Ende Januar, also sehr bald", sagt sie. Die Folgen solcher Eruptionen seien jedoch meist lokal begrenzt – anders als beim Bárdarbunga-Vulkan, dessen Auswirkungen weitaus größere Regionen betreffen könnten.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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