Gleisblockade an Kohlekraftwerk Klimaaktivistin muss neun Monate in Haft
Eine Aktivistin hat sich an den Gleisen eines Kohlekraftwerks festgekettet. Darum muss sie für neun Monate in Haft.
Wegen der Blockade von Gleisen an einem Kohlekraftwerk in Nordrhein-Westfalen hat das Amtsgericht Grevenbroich eine Klimaaktivistin zu neun Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Wie ein Sprecher des Landgerichts Mönchengladbach am Dienstag sagte, ist das Urteil gegen die 38-Jährige nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hatte sie wegen Störung öffentlicher Betriebe und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt.
Laut Anklage soll die Frau aus Kiel am 5. November 2021 gemeinsam mit weiteren Aktivisten bei Rommerskirchen die zum Kohlekraftwerk Neurath führenden Gleise blockiert haben. Hierbei soll sie ihre Arme in einer Armröhre eingegipst, mit einem Schloss in der Röhre festgekettet und unter der Schiene befestigt haben.
Der Aufforderung der Polizei, die Gleise zu räumen, sei sie nicht nachgekommen. Die Befestigung habe deshalb mit technischem Gerät gelöst werden müssen. Wegen der Blockade habe der Bahnbetrieb ganztägig eingestellt werden müssen, was dazu geführt habe, dass das Kraftwerk nicht mit Kohle beliefert worden sei. Es sei ein Schaden in Höhe von knapp anderthalb Millionen Euro entstanden.
- Nachrichtenagentur afp