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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Australien-Panne Baerbocks neuer Flieger steht ungenutzt in Köln
Nach dem missglückten Flug von Außenministerin Baerbock nach Australien wird ihr Pannen-Flieger aussortiert. Der Nachfolger steht derweil unbenutzt in Köln.
Wegen Defekten am Flugzeug musste Außenministerin Baerbock am Dienstag ihre geplante Reise nach Australien abbrechen. Gleich zweimal ließen sich die Landeklappen nicht einfahren (t-online berichtete). Die Unglücks-Maschine vom Typ A340 soll – zusammen mit ihrem baugleichen Zwilling – "so schnell wie möglich, das heißt in den kommenden Wochen" ausgemustert werden, zitiert der "Kölner Stadt-Anzeiger" einen Sprecher der Luftwaffe.
Vom moderneren A350 Modell befinden sich bereits zwei Exemplare im Bestand der Luftwaffe, ein weiteres wird derzeit noch als Regierungsmaschine umgebaut. Aktuell parkt eine der beiden Maschinen auf dem Kölner Flughafen und wird scheinbar von niemandem in Anspruch genommen. Das wirft die Frage auf, wieso die Außenministerin nicht von vornherein diesen Flieger für ihre Reise in die Pazifik-Region genutzt hat.
Intakter Nachfolger ist ungenutzt
Wie eine Sprecherin der Luftwaffe auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" am Dienstagnachmittag mitteilte, war das Flugzeug bereits durch einen anderen "Bedarfsträger" reserviert worden. Hierbei handelt es sich um jene Personen, die berechtigt sind, eine Regierungsmaschine zu nutzen. In Deutschland sind das der Bundespräsident, der Bundestagspräsident, der Bundesratspräsident, der Bundeskanzler, der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, die Bundesminister sowie die Fraktionsvorsitzenden im Bundestag.
Wer genau die Maschine beantragt und später storniert hatte, bleibt unbekannt. Laut der Luftwaffen-Sprecherin "war eine Umbuchung der Crews und Einsatz eines A350 nicht mehr möglich". Für Baerbock ging es nach dem Debakel in Abu Dhabi schließlich mit einer Linienmaschine zurück nach Deutschland.
Debatte um Flugbereitschaft
Die ganze Aktion entfachte erneut eine Diskussion über den Einsatz von Regierungsmaschinen. Die Chefhaushälterin der Linksfraktion, Gesine Lötzsch, sprach sich dem "Spiegel" gegenüber für einen Umstieg auf Linienflüge aus.
"Die Flugbereitschaft ist teuer, unzuverlässig und verursacht einen übergroßen ökologischen Fußabdruck. So wird das nichts mit der Rettung des Klimas und des Bundeshaushaltes", betonte sie.
- ksta.de: "Neuer Baerbock-Airbus A350 steht ungenutzt in Köln/Bonn"
- Nachrichtenagentur dpa