Ermittlungen laufen Bahn-Chaos: Störung oder Sabotage?
Stundenlang stand der Bahnverkehr in Norddeutschland wegen einer Funkstörung still. Die Suche nach den Ursachen läuft bereits.
Mehrere Stunden lag der Bahnverkehr im Norden Deutschlands am Samstagmorgen lahm. Wegen einer Funkstörung konnten zuerst Fernzüge, später auch der Nahverkehr nicht fahren. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die technischen Probleme bei der Deutschen Bahn sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen auf einen Kabelschaden zurückzuführen. Es gehe um ein sogenanntes Lichtwellenkabel, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Die Bundespolizei ermittle. Es sei offen, ob es sich um einen technischen Defekt oder um Sabotage handele.
Die "Bild" berichtete, dass die Störungen im Funksystem auf eine Sabotage der Kabelverbindungen zurückzuführen sind, für die potenzielle Täter Fachkenntnisse benötigten. Die Zeitung beruft sich auf Kreise in Sicherheitsbehörden und bei der Bahn.
Ausfall des Funks hat weitreichende Folgen
Die Bahn teilte bislang nur mit, dass die Probleme auf eine Störung des digitalen Zugfunks GSM-R (Global System for Mobile Communications – Rail) zurückzuführen seien. "Er dient der Kommunikation zwischen den Leitstellen, die den Zugverkehr steuern, und den Zügen und ist damit unverzichtbarer Bestandteil für den reibungslosen Zugverkehr."
Wie "Spiegel"-Journalist Matthias Gebauer unter Berufung auf Sicherheitskreise twitterte, war durch den Ausfall kein Kontakt zu Lokführern und Personal an Bord der Züge möglich. Zudem diene das System unter anderem zum Abgleich von Fahrplänen und der Steuerung von Stellwerken.
Die Störung sei wieder behoben, so die Bahnsprecherin. Der Betrieb laufe langsam wieder an. "Mit Beeinträchtigungen ist allerdings weiter zu rechnen."
- Nachrichtenagentur dpa
- bild.de: "Hinweise auf Sabotage"
- twitter.com: Tweet von Matthias Gebauer