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US-Wahl: Republikaner nutzen totes Eichhörnchen "Peanut" für Wahlkampf


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Nach dem "Peanut" und "Fred" eingeschläfert wurden
Demokraten für den Tod von Eichhörnchen verantwortlich?


04.11.2024Lesedauer: 3 Min.
"Peanut" das Eichhörnchen: Nach einem Hinweis wegen Tierwohlgefährdung wurde "Peanut" getötet.Vergrößern des Bildes
"Peanut" das Eichhörnchen: Nach einem Hinweis wegen Tierwohlgefährdung wurde "Peanut" getötet. (Quelle: Screenshot Instagram )

Ein Eichhörnchen wird im Bundesstaat New York (USA) von den Behörden eingeschläfert. Im US-Wahlkampf sorgt das für eine Schlammschlacht. Doch die Republikaner übersehen dabei ein entscheidendes Detail.

Über Hunderttausend Follower haben auf Instagram die Videos von Mark Longo und seinem Eichhörnchen "Peanut" angeschaut. Anfang der vergangenen Woche wurde den witzigen Tiervideos jedoch ein jähes Ende gesetzt. Am vergangenen Mittwoch durchsuchten Beamte des Amts für Umweltschutz mehr als fünf Stunden das Haus von Longo, wie "My Twin Tiers" schreibt.

Am Ende beschlagnahmten sie das sieben Jahre alte Eichhörnchen "Peanut" und den Waschbären "Fred", kurze Zeit später wurden beide getötet. Eines der beiden Tiere soll einen Mitarbeiter der Behörde gebissen haben. Der Besitzer erfuhr erst durch den Anruf eines Journalisten von dem Tod seiner Tiere. Der Staat New York soll das gemacht haben, um die Tiere auf Tollwut zu testen. Eine öffentliche Erklärung wurde am Freitag veröffentlicht.

Über das Wochenende entbrannte dann eine hitzige Diskussion in den sozialen Netzwerken. Wobei das Pro-Trump-Lager versuchte, den Tod des kleinen Nagers für sich politisch zu nutzen. Dabei gerät jedoch ein wichtiges Detail in den Hintergrund.

Was ist dran an den konservativen Entgleisungen

Grund für die Eskalation des konservativen Lagers ist, dass die Gouverneurin des Staats New York, Kathy Hochul, eine Demokratin ist. Die ausführende Behörde, das Amt für Umweltschutz (DEC), untersteht rechtlich gesehen der Gouverneurin des Staats.

Allerdings wurde das Gesetz beziehungsweise die Richtlinie, auf deren Grundlage "Fred" und "Peanut" getötet wurden, bereits im Jahr 2004 eingeführt, wie aus Aufzeichnungen des "Animal Legal & Historical Cernter" hervorgeht. Damals war George Elmer Pataki der Gouverneur des Staates New York. Pataki gehörte der Republikanischen Partei an.

Totes Eichhörnchen als Waffe gegen die Demokraten?

Elon Musk, seit Langem erklärter Trump-Unterstützer, verfasste unter anderem einen Post auf X, der die Demokraten für den Tod verantwortlich macht. In einem Meme zeigt er die Priorisierung, die seiner Meinung nach in der demokratischen Partei vorherrscht, dabei kommt "Töten eines Eichhörnchens" ganz oben, erst danach folgen Dinge wie "Festnehmen von Mördern", "Festnehmen von Vergewaltigern" und "Festnehmen von 'Illegalen'".

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Der Sohn von Präsidentschaftskandidaten Donald Trump machte ebenfalls die amtierende demokratische Gouverneurin für den Tod von "Peanut" verantwortlich. Dort schreibt Trump Junior wörtlich: "Es ist an der Zeit, eine Regierung abzuwählen, die ein Eichhörnchen als Haustier tötet, aber 600.000 Kriminelle, darunter 13.000 Mörder und 16.000 Vergewaltiger, wissentlich in ihr Land lässt." Damit schlägt der rechtskonservative 47-Jährige in eine alte Kerbe seines Vaters, der die Demokraten immer wieder für die starke Migration in die USA verantwortlich macht und dabei in der Vergangenheit des Öfteren durch rassistische Aussagen aufgefallen war.

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Kurz vor der US-Wahl nimmt die Diskussion im Netz nochmals ordentlich Fahrt auf. So kommentierte beispielsweise ein Nutzer auf X, der zuvor immer wieder Posts gegen die Demokraten teilte, einen Post von Elon Musk. Der Nutzer fragte, wie es sein könne, dass eine Regierung ein Eichhörnchen, das als Haustier gehalten wurde, tötet. Elon Musk kommentierte darunter: "Die Regierung ist eine sinnlose und herzlose Tötungsmaschine".

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Die Entscheidung, ob ein aufgegriffenes Tier eingeschläfert wird oder nicht, wird im Bundesstaat New York jedoch von Wildtierexperten des Amts für Umweltschutz getroffen, die Gouverneurin oder gar die US-Regierung, hat darauf im laufenden Betrieb keinerlei Einfluss.

Zudem hielt Mark Longo die beiden Tiere nach derzeitigem Erkenntnisstand ohne Genehmigung. Ähnlich wie in Deutschland wird im Bundesstaat New York jedoch eine Genehmigung des Amts für Umweltschutz benötigt, um Waschbären und andere Wildtiere zu halten.

Verwendete Quellen
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