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Hells Angels: Sind neue Rocker-Gruppen verbotene "Nachfolger" der Bandidos?


Entscheidung gefallen
So entgehen neue Hells Angels einem Verbot

Von t-online, lma

Aktualisiert am 17.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Mitglied der Hells Angels auf einem Motorrad (Archvibild)Vergrößern des Bildes
Ein Mitglied der Hells Angels auf einem Motorrad (Archivbild): In Nordrhein-Westfalen ist eine rechtliche Entscheidung zu den Rockergruppen gefallen. (Quelle: stock&people/imago-images-bilder)
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Neue Hells Angels Gruppen als verbotene "Nachfolger" der Bandidos? Ministerium fällt Entscheidung.

Das Innenministerium hat entschieden, dass die neuen Ortsvereine der Hells Angels keine Nachfolgeorganisationen der verbotenen Bandidos sind. Diese Entscheidung erlaubt es den neuen Gruppen, offiziell weiterzubestehen. Hintergrund ist das Verbot der Bandidos im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen aufgrund ihrer kriminellen Aktivitäten. Zuerst berichtete die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ).

Rund 250 ehemalige Mitglieder der Bandidos sind inzwischen zu den Hells Angels übergetreten und haben dort 22 neue "Charter" gegründet, hauptsächlich im Ruhrgebiet. Die rechtliche Frage war, ob diese neuen Gruppen als Nachfolgeorganisationen betrachtet werden müssen und somit ebenfalls verboten wären. Ein Sprecher des Landesinnenministeriums erläuterte jedoch, dass dies nur zutrifft, wenn die neue Vereinigung ein exakter "Klon" der verbotenen Organisation sei.

Unterschiede in Struktur und Organisation

Etwa zwei Drittel der ehemals aktiven Bandidos haben sich entweder bestehenden Hells Angels Chartern angeschlossen oder neue Ortsgruppen gegründet. Ein Beispiel hierfür ist das Dortmunder Bandidos-Chapter "Metropol", das jetzt als Hells-Angels-Charter "Steel Side Dortmund City" bekannt ist. Es mischen sich allerdings auch einige "Alt-Hells-Angels" unter die neuen Mitglieder, sodass keine direkte Klonstruktur vorliegt.

Laut dem Landesinnenministerium unterscheiden sich die Strukturen und Organisationen der Hells Angels in NRW deutlich von denen der verbotenen Bandidos-Gruppen. Daher sei ein Feststellungsbescheid zur Erweiterung des Verbots auf die neuen Hells-Angels-Charter rechtlich ausgeschlossen. Der einzige Weg, diese zu verbieten, wäre daher ein neues Vereinsverbot für jede einzelne Gruppe.

Ein ehemaliger Chefredakteur des Rocker-Magazins "Bikers News", Michael Ahlsdorf, äußerte seine Ansicht dazu im Gespräch mit der "WAZ" und nannte Vereinsverbote "lächerlich". Seiner Meinung nach drängen diese Verbote Mitglieder nur in den Untergrund. Zudem erklärte er, dass taktische Überlegungen hinsichtlich der Organisationsstruktur eine Rolle spielen könnten.

Die Sicherheitsbehörden beobachten die Entwicklungen genau und wollen bei Bedarf schnell handeln, betonte das Landesinnenministerium abschließend.

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