Ärzte empfehlen Franziskus dringend Ruhe Urbi et orbi ohne den Papst? Vatikan gibt Oster-Update

Eigentlich soll sich Franziskus nach der Entlassung aus der Klinik schonen. Aber wie wird das an den Feiertagen sein? Zumal Besuch aus den USA kommt.
Erstmals seit seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche im Jahr 2013 wird Papst Franziskus bei verschiedenen Feiern in Rom und im Vatikan nicht dabei sein. Aufgrund einer kürzlich überstandenen Lungenentzündung haben die Ärzte dem 88-Jährigen empfohlen, sich weiter zu schonen. Zudem ist noch unklar, ob er am Ostersonntag auf dem Balkon des Petersdoms den traditionellen Segen "Urbi et orbi" (deutsch: Der Stadt und dem Erdkreis) spenden kann.
Die Ostertage bringen auch wichtigen Besuch mit sich: US-Vizepräsident JD Vance, der als Erwachsener zum katholischen Glauben übertrat, wird zusammen mit seiner Familie in Rom erwartet. Ein Treffen mit dem Papst bleibt Gegenstand von Spekulationen.
Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hat Papst Franziskus bisher nur das britische Königspaar Charles III. und Camilla empfangen. Sein Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump gilt als belastet.
Wochenlanger Klinikaufenthalt
Wegen anhaltender Atemprobleme war Franziskus Mitte Februar ins Gemelli-Krankenhaus eingeliefert worden, die Klinik der Päpste in Rom. Dort stellten die Ärzte eine lebensgefährliche Lungenentzündung fest. Nach eigener Auskunft hatten sie den Argentinier fast schon aufgegeben. Mehr dazu lesen Sie hier. Nach 38 Tagen in der Klinik – seiner längsten Abwesenheit aus dem Vatikan – konnte Franziskus jedoch entlassen werden. Er kuriert sich nun in seiner Residenz aus, der Casa Santa Marta.
Obwohl die Ärzte dringend Ruhe und Schonung empfehlen, taucht der Papst seit einiger Zeit des Öfteren unangekündigt in der Öffentlichkeit auf. Am Palmsonntag ließ er sich im Rollstuhl auf den Petersplatz fahren und besuchte zusätzlich die römische Basilika Santa Maria Maggiore, wo er einst begraben werden will.
Seine Stimme klingt weiterhin schwach
Den ungewöhnlichsten Auftritt hatte er am vergangenen Donnerstag, als er sich nach einer Runde mit dem Rollstuhl durch den Vatikan spontan in den Petersdom rollen ließ. Dabei trug er nicht sein übliches weißes Papstgewand, sondern eine schwarze Hose, ein langärmliges T-Shirt sowie eine Art Decke oder Poncho. Wegen seiner Atemprobleme wurde er durch einen Schlauch mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt. Seine Stimme klingt weiterhin schwach.
Diese überraschenden Auftritte geben nun Anlass für Spekulationen darüber, wann er in den nächsten Tagen wieder auftauchen könnte. Sicher ist jedoch, dass Franziskus am Gründonnerstag auf den Besuch eines Gefängnisses verzichten wird – dort hat er in vergangenen Jahren inhaftierten Frauen und Männern die Füße gewaschen.
Bei Messen im Petersdom sowie bei der Kreuzweg-Andacht am Karfreitag am Kolosseum lässt sich der Papst voraussichtlich von hochrangigen Kardinälen vertreten – doch neue Überraschungen sind nicht ausgeschlossen.
Allgemein erwartet wird jedoch, dass Franziskus am Ostersonntag beim "Urbi et orbi" dabei sein wird – auch wenn er den weltweit übertragenen Segen möglicherweise nicht selbst sprechen kann. Der Vatikan lässt bislang offen, ob Franziskus auf den Balkon des Petersdoms kommt; einem Sprecher zufolge hängt dies auch vom Wetter ab. Für Rom sagen die Wetterdienste Temperaturen um 20 Grad und einen bedeckten Himmel voraus.
- Nachrichtenagentur dpa