Neunjähriger Junge World Press Photo Award: "stilles Foto mit großer Aussagekraft"

Die Aufnahme eines schwer verletzten Jungen aus Gaza hat den World Press Photo Award 2025 gewonnen. Das Bild erzählt vom Schicksal eines Kindes – und eines Krieges.
Ein eindrückliches Porträt des neunjährigen Mahmud Ajjour ist mit dem World Press Photo Award 2025 ausgezeichnet worden. Das Bild zeigt den palästinensischen Jungen nach einer schweren Verletzung, bei der ihm beide Arme amputiert wurden. Aufgenommen wurde es von der Fotografin Samar Abu Elouf für die "New York Times".
Das Foto entstand in Katar, wo Mahmud seit 2024 lebt. Es ist Teil einer Serie, in der Elouf palästinensische Kriegsopfer porträtiert – darunter viele, die wie sie selbst 2023 aus dem Gazastreifen evakuiert wurden. Besonders bewegend: Nach der Amputation soll Mahmud seine Mutter gefragt haben, "Wie soll ich dich jetzt noch umarmen?" Das habe Elouf berichtet.
Die Direktorin der Organisation World Press Photo, Joumana El Zein Khoury, sprach von einem "stillen Foto mit großer Aussagekraft". Es erzähle nicht nur die Geschichte eines Kindes, sondern auch die eines Krieges, der über Generationen hinweg Wirkung zeige. Mahmud lernt derzeit, mit seinen Füßen Türen zu öffnen, zu schreiben und ein Handy zu bedienen.
Einer der wichtigsten Preise in der Branche
Der World Press Photo Award zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Pressefotografie. Jedes Jahr prämiert die niederländische Stiftung World Press Photo herausragende Aufnahmen aus dem internationalen Nachrichten- und Reportagegeschehen. Neben dem Hauptpreis für das "Pressefoto des Jahres" vergibt die Jury Auszeichnungen in mehreren weiteren Kategorien.
Für das Jahr 2025 wählte die Jury 42 Fotos aus – sie stammen aus insgesamt 59.320 Einsendungen von 3778 Fotografen. Vier Fotoreporter der Nachrichtenagentur AFP erhielten regionale Preise. In Afrika wurde Luis Tato in Nairobi für seine Bildserie über Proteste junger Kenianer in der Kategorie "Stories" ausgezeichnet. In der Region Asien-Pazifik und Ozeanien prämierte die Jury Jerome Broillet in der Kategorie "Singles" für ein Foto des Surfers Gabriel Medina.
Clarens Siffroy erhielt den Preis in Nord- und Mittelamerika für seine Reportage über Bandengewalt in Haiti. In Südamerika ging die Auszeichnung in der Kategorie "Singles" an Anselmo Cunha, der ein Foto einer gestrandeten Boeing 727-200 in Brasilien aufgenommen hatte.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
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