Foto-Serie: Drogen, Frauen und Motorräder - die Hells Angels
Harte Jungs in Kutten und Motorräder - das ist der Rockerclub Hells Angels. Der Club wurde am 17. März 1948 in den USA in Fontana (San Bernardino County, Kalifornien) gegründet.
Berühmt und berüchtigt wurde der Club unter Ralph "Sonny" Barger (vorne in der Mitte, Foto von 1965). Unter ihm schlossen sich 1957 in Oakland (Kalifornien) mehrere Clubs unter dem Label der Hells Angels zusammen.
In den 60er Jahren wurden Chapter (Ortsgruppen) in den gesamten USA und weiteren Ländern gegründet. Ihren Ruf als Raufbolde festigten sie zum Beispiel auch als Sicherheitsleute (hier bei einem Konzert der Rolling Stones im Jahr 1969).
Frauen waren für Sonny Barger und seine Angels eher hübsche Anhängsel. "Ihre Hunde behandeln sie besser als ihre Frauen", behauptet Helen, die Frau des ehemaligen Vize-Präsidenten des Oakland Chapters, George Wethern. Wethern ist eines der wenigen Mitglieder, die die eisernen Regeln brachen und gegen ihre Kameraden vor Gericht aussagten. Dafür lebt er auch seit Jahren unter neuer Identität im Zeugenschutzprogramm.
Frauen werden wie Eigentum behandelt. Die Ehefrauen sind für die anderen Jungs tabu. Aber es gibt auch die sogenannten Mamas, die für alle Mitglieder "frei zugänglich" sind.
Motorradfahren und ein bisschen prügeln ist nämlich längst nicht mehr das einzige, was die Hells Angels so treiben. Schon Ende der 60er sollen sie Drogen des Hippie-Guru und LSD-Papstes Timothy Leary (im Bild aus dem Jahr 1960) verkauft haben.
Abenteuerlustige, freiheitsliebende Rebellen oder einfach nur Kriminelle? Immer wieder werden den Mitgliedern der Hells Angels Straftaten wie Gewalt- und Drogendelikte oder Schutzgelderpressungen vorgeworfen.
Häufiger kommt es auch zu blutigen Auseinandersetzungen mit anderen Rockerclubs. Hier nehmen Hells Angels aus den USA Abschied von einem erschossenen Kameraden.
In Deutschland ist es vor allem die Fehde zwischen den Hells Angels und den Bandidos, die Schlagzeilen macht. Diese Waffen stellten die Behörden bei einer Razzia bei den Bandidos in Cottbus im Jahr 2006 sicher.
Bei einem Prozess in Duisburg 2010 trennt die Polizei Bandidos (links) und Hells Angels (rechts). Die Behörden versuchen, gegen die Clubs vorzugehen. Alleine in diesem Jahr wurden Hells Angels Charter in Kiel, Köln und Berlin verboten.
Die Hells Angels sind eng miteinander verbunden (hier der Charter aus San Francisco bei der Vorbereitung der Thanksgiving-Feier). Wer dem Club den Rücken kehren will, muss mit harten Strafen rechnen.
Ganz so, wie Sonny Barger die Regeln einst eingeführt hatte (Foto von 2004).