Illegal Zutritt verschafft Drei Europäer auf russischem Weltraumbahnhof festgenommen
Drei Europäer dringen illegal auf das für viele Fans mythische Gelände des russischen Weltraumbahnhofs Baikonur in Kasachstan ein. Die Polizei reagiert sofort.
Drei Europäer, konkret zwei Niederländer und ein Belgier, sind vorübergehend festgenommen worden, weil sie illegal das Gelände des berühmten russischen Weltraumbahnhofs Baikonur in Kasachstan betreten hatten. Das teilten die russischen Behörden am Donnerstag mit. Die Festnahmen erfolgten nur wenige Wochen nachdem ein Franzose, der ebenfalls versucht hatte, auf das abgelegene Gebiet zu gelangen, in der sengenden Hitze der kasachischen Steppe an Dehydrierung gestorben war.
Eine Sprecherin des russischen Militärgerichts in Baikonur bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass alle drei "am Dienstag wegen illegalen Eindringens in das Gebiet von Baikonur festgenommen" wurden. Sie fügte hinzu, dass sie "nach 24 Stunden in Polizeigewahrsam aus der Stadt gebracht" worden seien.
Weltraumbahnhof Baikonur zieht "Extremtouristen" an
Ein Sprecher des niederländischen Außenministeriums hat inzwischen die Freilassung der niederländischen Staatsbürger bestätigt. Das belgische Außenministerium gab bisher lediglich die Festnahme eines seiner Bürger bekannt.
Der Weltraumbahnhof Baikonur befindet sich im Zentrum Kasachstans und war einst Teil der Sowjetunion. Der Zugang zu diesem Gebiet setzt eine spezielle Genehmigung voraus. Mit seinen zahlreichen Überresten aus der Sowjet-Raumfahrtzeit genießt es einen legendären Ruf unter Raumfahrt-Enthusiasten und Abenteurern, die schwer erreichbare und "verbotene" Orte suchen.
Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees werden jedes Jahr sogenannte "Extremtouristen" auf dem Weltraum-Bahnhofsgelände gefasst. So wurde im Frühjahr 2022 beispielsweise der britische Reiseblogger Benjamin Rich, der auf Youtube mehr als vier Millionen Abonnenten hat, auf dem Bahnhof festgenommen. Auch die französischen Youtuber Le Grand JD und Hit the Road drangen bereits in das Gebiet ein und berichteten in einem Video von ihrer tagelangen Wanderung durch die kasachische Steppe und ihrer Notwendigkeit, sich vor Militärpatrouillen verstecken zu müssen.
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- Nachrichtenagentur afp