Kriminalität Nashorn-Wilderei in Südafrika merklich angestiegen
Obwohl der Handel mit Rhinozeros-Horn international verboten ist, gibt es Schmuggel, vor allem nach Asien. Der Bestand in Afrika ist akut gefährdet.
In Südafrika hat die Wilderei von Nashörnern merklich zugenommen. Im vergangenen Jahr seien 499 Breitmaul- und Spitzmaulnashörner illegal getötet worden, teilte das südafrikanische Umweltministerium am Dienstag mit. Dies sei ein Anstieg um 11 Prozent im Vergleich zu 2022, sagte Umweltministerin Barbara Creecy.
Besonders stark betroffen sei die südöstliche Provinz KwaZulu-Natal, in der 325 Fälle registriert wurden, so die Ministerin. Hotspot sei der Hluhluwe-iMfolozi Park der Provinz, wo 307 illegal getötete Nashörner entdeckt wurden. Im berühmten Kruger-Nationalpark im Nordosten des Landes sei die Nashorn-Wilderei 2023 jedoch um 37 Prozent gesunken, sagte Creecy.
Die Umweltorganisation WWF bezeichnete die neuen Zahlen als besorgniserregend. "Der Anstieg der Wilderei zeigt, dass die Situation der afrikanischen Nashörner weiterhin brenzlig ist", sagte die Expertin für Wilderei und illegalen Handel beim WWF Deutschland, Katharina Hennemuth. Die Zahlen bewiesen, dass es nicht gelungen sei, die Nachfrage nach dem wertvollen Horn der Tiere merklich und nachhaltig einzudämmen.
Obwohl der internationale Handel mit Nashorn-Hörnern verboten ist, findet der Schmuggel von Rhinozeros-Horn nach Asien, vor allem nach Vietnam und China, weiter statt. Dort wird es zu hohen Preisen zur Zierde gekauft oder für die Verarbeitung zum Pulver für die traditionelle chinesische Medizin, obwohl es keinerlei wissenschaftlichen Hinweise für eine Wirksamkeit gibt. Nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) vom vergangenen Jahr leben schätzungsweise rund 23.300 Nashörner auf dem afrikanischen Kontinent.
- Nachrichtenagentur dpa