Klima Zahlreiche Waldbrände in Brasiliens Feuchtgebiet Pantanal
Normalerweise ist das Biosphärenreservat im November durch Regenfälle überschwemmt. Aber nicht in diesem Jahr. Die Region leidet unter einer extremen Dürre. Nicht zum ersten Mal.
Mit der extremen Dürre und Hitze in Brasilien ist auch die Zahl der Waldbrände im Pantanal, einem der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt, extrem gestiegen. Allein im November wurden bisher etwas über 4000 Feuerausbrüche verzeichnet, wie das brasilianische Weltrauminstitut Inpe vermeldete. Die Zahl der Brände liegt damit schon neunmal höher als im November-Durchschnitt der letzten 25 Jahre.
Das Feuchtgebiet, das sich von Brasilien auch auf die Nachbarländer Bolivien und Paraguay erstreckt, besteht aus einem verzweigten System von Flüssen und Seen und ist ein einzigartiges Natur- und Touristenparadies. Es ist ungewöhnlich, dass es in der Region im November noch so viele Brände gibt, da in dem Monat normalerweise die Regenfälle das Gebiet überschwemmt haben.
Doch die Regenzeit ist dieses Jahr laut Umweltministerium aufgrund der großen Dürre in dem Biom spät dran. Zusätzlich wird die Trockenheit noch von dem alle paar Jahre auftretenden Wetterphänomen El Niño und dem Klimawandel verstärkt. Auch in anderen Gebieten Brasiliens wie dem Amazonas herrscht derzeit die schwerste Dürre seit über einem Jahrhundert.
"Überschwemmungen, Trockenheit und auch Feuer gehören zur natürlichen Dynamik im Pantanal", sagte Roberto Maldonado von der Umweltorganisation WWF. "Doch in den letzten Jahren erleben wir immer extremere Dürren und Mammutbrände, die völlig außer Kontrolle geraten und das sensible Ökosystem zu zerstören drohen."
Das Pantanal zählt zu den artenreichsten Gebieten des Planeten und ist Heimat seltener Arten. Dort leben etwa Jaguare, Tapire oder Hyazinth-Aras. Wirtschaftlich wird in dem Gebiet vor allem Rinderhaltung betrieben. Die Farmer brennen traditionell Waldgebiete ab, um neue Weideflächen zu schaffen. Geraten diese Feuer außer Kontrolle, können riesige Flächenbrände entstehen.
- Nachrichtenagentur dpa