Unter Trümmern Forscher entdecken fast 80 Jahre alte Nusstorte
Unter Schuttbergen eines Hauses in Lübeck haben Archäologen einen seltenen Fund gemacht: Sie fanden eine nahezu unversehrte Torte, die einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg überstanden hatte.
Einen ungewöhnlichen Fund haben Lübecker Archäologen gemacht: 79 Jahre nach dem alliierten Bombenangriff auf die Stadt fanden sie im Keller eines bei dem Angriff zerstörten Hauses eine weitgehend unversehrte Torte. Die ersten Untersuchungen hätten bestätigt, dass es sich um eine Nusstorte mit Krokant-Ummantelung gehandelt habe, teilte die Hansestadt Lübeck am Dienstag mit.
"Sie ist zwar stark verkohlt und äußerlich rußgeschwärzt", sagte Ausgrabungsleiterin Lisa Renn, "doch durch die Hitze auf nur noch ein Drittel ihrer ursprünglichen Höhe zusammengeschrumpft". Das fein mit Glasur, Randverzierungen und Spritzdekor versehene Backwerk sei in der ehemaligen Küche des Hauses unter Schuttbergen begraben gewesen und habe so die Jahre überstanden.
Die Torte sei momentan das einzige archäologisch freilegte Feingebäck seiner Art in Norddeutschland und ein überaus bedeutsamer Fund, sagte der Leiter des Bereiches Archäologie der Stadt, Dirk Rieger. Die Torte soll jetzt konserviert und ausgestellt werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Hansestadt Lübeck: "Die Lübecker Archäologie entdeckt Torte als Zeitzeuge des Luftangriffs"