Oktoberfest, Wasen, EM-Fanzone DJ-Verband kritisiert "L'amour toujours"-Verbote
Nazi-Parolen zum Techno-Hit "L'amour toujours"? Veranstalter wollen das verhindern und verbieten den Song. Kritik lässt nicht lange auf sich warten.
Der Partyhit "L'amour toujours" des italienischen DJ Gigi D'Agostino sorgt aktuell für Diskussionen in Deutschland. Aufgrund von rassistischen Umdichtungen des Liedes sollen auf einigen deutschen Volksfesten – darunter das Münchner Oktoberfest, das Cannstatter Volksfest sowie der Stuttgarter Fanzone zur Fußball-Europameisterschaft – das Spielen des Songs verboten werden. Auch die Gastronomen der Erlanger Bergkirchweih haben sich dazu entschieden, den Hit nach einem Vorfall mit rassistischen Parolen nicht mehr zu spielen.
Der Berufsverband Discjockey (BVD) äußert jedoch Kritik an dem geplanten Aufführungsverbot: "Das ist katastrophal. Wo sind wir denn, Lieder zu zensieren?", so Dirk Wöhler, Präsident des BVD, im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er betont jedoch seine klare Verurteilung der rassistischen Textumänderungen und argumentiert: "Den Song zu verbieten, bedeutet, den Rechtsextremen klein beizugeben". Stattdessen solle der Song gerade jetzt gespielt werden, um ein Zeichen für Multikulturalität zu setzen.
Ein Video von Sylt hatte Aufsehen erregt; es zeigte, wie Barbesucher zu dem Lied "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" grölen. Der Staatsschutz ermittelt seitdem und es sind zahlreiche weitere Vorfälle bekannt geworden. Gigi D'Agostino selbst hat klargestellt: Sein Song handele ausschließlich von Liebe. "In meinem Lied 'L'amour toujours' geht es um ein wunderbares, großes und intensives Gefühl, das die Menschen verbindet. Es ist die Kraft der Liebe, die mich hochleben lässt", so der DJ in einer Stellungnahme.
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- Nachrichtenagentur dpa