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Donald Trump: Kommt es seinetwegen in den USA zum Bürgerkrieg?


Tagesanbruch
Kommt es seinetwegen zum Bürgerkrieg?

  • Bastian Brauns
MeinungVon Bastian Brauns, Washington

Aktualisiert am 30.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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"Wir haben diese Wahl gewonnen": Donald Trump setzt weiterhin Kurs auf das Weiße Haus.Vergrößern des Bildes
"Wir haben diese Wahl gewonnen": Donald Trump setzt weiterhin Kurs auf das Weiße Haus. (Quelle: Rich Graessle/Icon Sportswire/imago-images-bilder)

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

loslassen zu lernen gehört wohl zu den schwersten Übungen für uns Menschen. Es ist eine Lebensaufgabe. Wer kennt es nicht, dass bestimmte Gedanken einen geradezu verfolgen und man es einfach nicht schafft, sie abzuschalten? Obwohl man weiß, dass es nichts bringt, sie immer und immer wieder zu durchdenken. Dabei wäre vielleicht gerade am Wochenende Zeit für andere, viel schönere Dinge.

Manchmal hilft es einem schon zu wissen, dass es anderen Menschen ganz ähnlich geht. Dem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten zum Beispiel. Dass Donald Trump nicht loslassen kann, hat er jüngst wieder bewiesen. Nicht zum ersten Mal haben Medien aufgedeckt, dass er immer noch das offizielle US-Präsidentenwappen verwendet. Eingelassen etwa als Abschlagsmarkierung auf dem Rasen seines Golfklubs in Florida. Beschwerden darüber gab es bereits im Juli des vergangenen Jahres.

Dieses Mal wurde das Präsidentenwappen, das so nur der amtierende Präsident tragen darf, in Form eines bestickten Handtuchs gesichtet, während eines ausgerechnet von Saudi-Arabien gesponserten Golfturniers in Trumps anderem Klub in Bedminster, New Jersey. Die "Washington Post" berichtete zuerst darüber.

Akzeptiere Veränderungen. Veränderungen gehören zum Leben dazu. Stärke dein Selbstwertgefühl. Erlaube dir zu trauern. Lerne von den Erfahrungen anderer. Wechsle die Umgebung. Erwarte nicht zu viel auf einmal. Derlei Tipps aus Ratgebern über das Loslassen dürfte Trump kaum lesen.

Immerhin reist er seit mehr als anderthalb Jahren durch die USA und erzählt, dass er eigentlich noch Präsident sei. Der Wahlsieg sei ihm von den Demokraten und Joe Biden gestohlen worden. Nachweislich eine Lüge, die er aber ganz bewusst streut, um Zweifel am Funktionieren der Demokratie zu säen.

Er wollte an der Macht bleiben und er will wieder an die Macht gelangen. Dafür, das zeigen auch die neuesten Erkenntnisse aus dem Untersuchungsausschuss zum 6. Januar, scheint er zu fast allem bereit zu sein. Denn diese Art von Macht ist etwas so Wertvolles, dass auch ein mutmaßlicher Multimilliardär sie sich nicht mal eben kaufen kann. Diese Macht muss stets neu durch das Vertrauen von Wählerinnen und Wählern erworben werden.

Ich habe mit meiner Kollegin Lisa Fritsch im Wochenendpodcast darüber gesprochen, warum der nicht loslassende Donald Trump noch immer eine Gefahr für die amerikanische Demokratie darstellt. Etwa die Hälfte der Amerikaner fürchtet sich sogar inzwischen vor einem kommenden Bürgerkrieg. In diesen krisenreichen Zeiten sind aber nicht nur die USA, sondern auch der restliche Westen nicht vor solchen Problemen geschützt.

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Das ist vielleicht das Positive an der aktuellen Unruhe in der Welt. Wir merken: Unsere Demokratien und unsere Freiheit sind nicht selbstverständlich. Wir sollten wachsam sein und wir sollten für sie kämpfen.

Wenn Sie an diesem Wochenende also Ihre Freiheit genießen. Wenn Sie endlich das tun, was nur Sie tun wollen. Wenn es Ihnen egal ist, was andere womöglich darüber denken. Dann merken Sie vielleicht, wie kostbar es ist, Entscheidungen in Freiheit für sich selbst treffen zu können. Und dann haben Sie womöglich schon gelernt, ein Stück loszulassen.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr

Bastian Brauns
Washington-Korrespondent
Twitter @BastianBrauns

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Alle Nachrichten lesen Sie hier.

Quellen aus dem Podcast:

  1. Ton Donald Trump: ZDF
  2. Ton Merrick Garland: Video von Twitter auf t-online
  3. Ton Steve Bannon: YouTube auf t-online
  4. Supreme Court Entscheidung zu Abtreibungsurteil: Artikel von Bastian Brauns auf t-online
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