"Laschet-Politik kostet Leben" Grünen-Vize Krischer löst heftige Kritik mit Laschet-Tweet aus
Weil er einer Politik im Stile von CDU-Kanzlerkandidat Laschet Klimatote vorwirft, steht Oliver Krischer scharf in der Kritik. So mancher aber verteidigt den stellvertretenden Fraktionschef der Grünen auch.
Mit einem harten Angriff auf CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat Oliver Krischer, Vizefraktionsvorsitzender der Grünen, heftige Reaktionen im Netz ausgelöst. Krischer machte am Donnerstag Laschet, der in Nordrhein-Westfalen als Ministerpräsident regiert, mindestens indirekt für Klimatote verantwortlich: "Diese Laschet-Politik kostet überall auf der Welt – gerade in Kanada – Menschen das Leben", twitterte Krischer. In NRW und ganz Deutschland vernichte sie "Zehntausende Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Basis unseres Landes". Den Post versah er mit den Hashtags #Laschetverhindern und #Klimaschutz.
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In Kanada grassiert zurzeit eine Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 50 Grad. Die Zahl der plötzlichen Todesfälle ist dort rapide gestiegen.
Hintergrund für Krischers Bezug auf die dramatische Lage in Kanada sind neue Gesetzesvorhaben zum Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen, die aus Sicht des Grünen nicht ausreichen. Windräder sollen demnach mit einem Mindestabstand von 1.000 Metern zu Häusern errichtet werden.
CDU- und FDP-Politiker kritisieren "AfD-Niveau"
Zahlreiche Politiker kritisierten Krischers Wortwahl scharf. "Ist das dieser 'faire Wahlkampf', den die Grünen immer wollen?", fragte der FDP-Bundestagsabgeordnete Daniel Föst auf Twitter. Krischer begebe sich "auf AfD-Niveau". Wer ernsthaft glaube, allein von NRW aus den Klimawandel aufhalten zu können, habe außerdem "wirklich gar nichts verstanden".
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Auch die CDU-Abgeordnete Serap Güler kritisierte "AfD-Niveau". Ob Wahlkampf oder nicht – Krischers Vorwurf sei "unterste Schublade, absolutes No Go und: einfach anstandslos". CDU-Politiker Johannes Wiegelmann attestierte Krischer eine "moralische Kernschmelze".
Andere Nutzer in den sozialen Netzwerken forderten eine inhaltliche Auseinandersetzung der CDU mit Krischers Kritik: Die CDU-Politiker sollten sich lieber dazu äußern, "dass ihr in NRW den Windausbau de facto stoppt", twitterte ein Nutzer.
Inzwischen ist Krischer in einem neuen Tweet in Bezug auf den direkten Angriff auf Laschet zurückgerudert: Es liege ihm "völlig fern, eine persönliche Verantwortung für konkrete Ereignisse zu unterstellen". Doch man müsse darüber reden, dass unterlassene Klimaschutz-Politik wie in NRW zur Zerstörung von Lebensgrundlagen führe, so Krischer weiter.
- Twitterprofile von Oliver Krischer, Serap Güler, Daniel Föst