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CDU: Warum Friedrich Merz den Machtkampf als Partei-Chef verlieren könnte


Ringen um CDU-Vorsitz
Merz könnte den Machtkampf verlieren


Aktualisiert am 11.02.2020Lesedauer: 2 Min.
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Friedrich Merz vor seinen Konkurrenten Armin Laschet und Jens Spahn: Friedrich Merz war lange für den Wirtschaftskonzern "Blackrock" tätig – das könnte ein Nachteil für ihn sein.Vergrößern des Bildes
Friedrich Merz vor seinen Konkurrenten Armin Laschet und Jens Spahn: Friedrich Merz war lange für den Wirtschaftskonzern "Blackrock" tätig – das könnte ein Nachteil für ihn sein. (Quelle: t-online)

Der Kampf um den CDU-Vorsitz hat begonnen. Wie t-online.de erfuhr, stimmen sich die Kandidaten dafür bereits ab. Ein Hinterzimmer-Deal erscheint möglich.

Wer folgt auf Annegret Kramp-Karrenbauer als neuer Chef der CDU? Erst am Montag kündigte die derzeitige Parteichefin der CDU an, den Vorsitz aufzugeben. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung sollen die Geheimgespräche unter ihren möglichen Nachfolgern bereits laufen. Demnach soll sich die Spitze der CDU derzeit gegen den ehemaligen Unionsfraktionschef Friedrich Merz stellen. Neben Merz gelten Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn als aussichtsreiche Kandidaten.

Wie t-online.de erfuhr, spricht Merz mit allen relevanten Akteuren. Dazu dürften auch Spahn und Laschet gehören. Mehrere CDU-Abgeordnete bestätigten t-online.de, dass sie davon ausgehen, dass Merz als Parteichef verhindert werden soll. Die Parteispitze hätte "nichts verstanden", so sagt es jemand aus der Bundestagsfraktion und fürchtet, dass es ein Fehler sein könnte, Merz nicht als Parteivorsitzenden zuzulassen. Wenn die Partei das mache, "sind wir erledigt", heißt es.

Merz ist ein Risikokandidat

Der Meinungsforscher Manfred Güllner, Chef des Forsa-Instituts, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er halte Merz nicht für einen geeigneten Kanzlerkandidaten: "Er ist im Augenblick der Liebling der AfD-Anhänger." Dort sei er populärer als die AfD-Fraktionschefs Alexander Gauland und Alice Weidel. "Die Gefahr ist, dass bei einem Kandidaten Merz die Wähler der liberalen Mitte weiter in Richtung Grüne wechseln", sagte der Meinungsforscher. "Auf der rechten Seite lassen sich nur leichte Gewinne erzielen, die das nicht ausgleichen können. Merz dürfte einen zu weichen Kurs gegenüber rechts fahren."

Offenbar ist auch das Kanzleramt beim Ringen um die Macht beteiligt: Angela Merkel soll Anhängerin des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet sein – und scheint innerhalb der Partei noch immer die Stärke zu besitzen, sich möglicherweise durchsetzen.

Ganz anders steht es hingegen um die scheidende Parteichefin: Annegret Kramp-Karrenbauer soll bei den Gesprächen angeblich keine Rolle spielen. Aus ihrem Umfeld erfuhr t-online.de, dass Kramp-Karrenbauer wohl nicht im Ringen um ihre Nachfolge involviert ist. Sie ist mit anderen Dingen beschäftigt.

Kramp-Karrenbauer in Brüssel und München

Am Mittwoch fährt Kramp-Karrenbauer zum Treffen der Verteidigungsminister nach Brüssel, anschließend reist sie zur Münchner Sicherheitskonferenz weiter. Sie scheint sich am Tag nach der Ankündigung aus den Machtkämpfen der Partei weitgehend zurückgezogen zu haben.

Sollten sich Laschet und Spahn wirklich gegen Merz durchsetzen, könnte sich der ehemalige Fraktionsvorsitzende die Zustimmung zu Laschet teuer abkaufen lassen – möglicherweise, indem er sich das Wirtschaftsministerium sichert.

Offiziell ist es derzeit sehr ruhig um die CDU-Kandidatenkür. Viele Mitglieder wollen eine Roadshow vermeiden, wie sie sich die SPD bei der Suche nach ihrer neuen Parteiführung geleistet hat. Auch CSU-Chef Markus Söder riet dazu, die Nachfolge von Kramp-Karrenbauer möglichst rasch zu klären – und nicht erst "im Laufe des Jahres". Im Bayerischen Rundfunk sagte Söder: "Jetzt da möglicherweise einen Schönheitswettbewerb zu machen, wer wann wo besser ist, wird nicht mehr Stabilität bringen."

Diesem Rat folgt die CDU offenbar. Statt des Wettbewerbs könnte die Partei einen anderen Weg der Entscheidungsfindung wählen: die Einigung im Hinterzimmer.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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