Machtkampf an Parteispitze Magnitz tritt als AfD-Chef in Bremen zurück
Die Bremer AfD hat mit internen Zerwürfnissen zu kämpfen. Nach massiven Auseinandersetzungen zwischen dem Landeschef Magnitz und seinem Stellvertreter Jürgewitz zieht der Vorsitzende nun die Konsequenz – und tritt zurück.
Der AfD-Politiker Frank Magnitz hat sein Amt als Vorsitzender des Bremer Landesverbandes niedergelegt. Dies teilte er den Parteimitgliedern am Samstagabend in einer E-Mail mit, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Er kündigte an, auf dem Parteitag an diesem Sonntag nicht für ein Parteiamt zu kandidieren. Über den Rücktritt hatten zunächst Radio Bremen und der "Weser-Kurier" berichtet.
"Diese Veranstaltung ist nach meiner Überzeugung zutiefst undemokratisch zustande gekommen und die pauschale Ablehnung von Neumitgliedern, nur weil man glaubt, es könnten sich dadurch Mehrheitsverhältnisse ändern, ist ein Skandal erster Güte", schrieb Magnitz über die Mitgliederversammlung am Sonntag. Er werde nicht zur Veranstaltung kommen, denn eine Teilnahme könnte dem Parteitag den Anstrich von Korrektheit und Legalität geben.
- "Das ist Nazi-Jargon": CSU reagiert auf AfD-Beleidigungen
- Staatsschutz ermittelt: AfD-Fahrzeuge in Meißen abgebrannt
- "Es ist antibürgerlich": Bundespräsident Steinmeier rechnet mit AfD ab
Bei dem Parteitag will der rund 160 Mitglieder zählende AfD-Landesverband einen neuen Vorstand wählen. Magnitz und sein bisheriger Stellvertreter Thomas Jürgewitz sind zerstritten, sie werfen sich gegenseitig parteischädigendes Verhalten vor. Wegen des Zerwürfnisses zerbrach Anfang September die AfD-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft in eine Gruppe von drei Parlamentariern sowie zwei fraktionslose Abgeordnete. Jürgewitz ließ offen, ob er für den Vorsitz kandidieren will. Ob Journalisten beim Parteitag zugelassen werden, war zunächst unklar.
- Nachrichtenagentur dpa