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Ex-Rocker saß Jahre in Haft – und arbeitet jetzt für die AfD


An tödlichem Überfall beteiligt
Ex-Rocker saß Jahre in Haft – und arbeitet jetzt für die AfD

Von t-online, dru

Aktualisiert am 11.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Bernd Gwiadowski (l.) war einst ein gefürchteter Rocker: Nun ist er "Sicherheitsexperte" bei der AfD.Vergrößern des Bildes
Bernd Gwiadowski (l.) war einst ein gefürchteter Rocker: Nun ist er "Sicherheitsexperte" bei der AfD. (Quelle: AfD Mittelsachsen)

Vor fast 20 Jahren überfiel Bernd Gwiadowski mit anderen Rockern einen verfeindeten Club. Dabei starb ein Mann. Gwiadowski ging lange ins Gefängnis. Nun macht er Karriere bei der AfD.

Ein AfD-Abgeordneter im Bundestag beschäftigt offenbar einen ehemaligen Rocker, der wegen eines tödlichen Überfalls viele Jahre im Gefängnis saß. Bernd Gwiadowski soll als Mitarbeiter des Abgeordneten Heiko Heßenkemper die Partei in Sicherheitsfragen beraten. Das berichtet das Nachrichtenportal "Tag24".

Ein Mensch wurde erschossen

Gwiadowski überfiel im Februar 2000 gemeinsam mit anderen Mitgliedern des mittlerweile verbotenen Rockerclubs "Gremium MC" das Klubhaus der "Highway Wolves MC". Der Präsident des Döbelner Motoradclubs Thomas D. wurde von einem der Angreifer erschossen, sechs weitere Rocker wurden schwer verletzt.

Das Leipziger Landgericht verurteilte Gwiadowski – dessen Szenename "Schwein" laute – im Juli 2001 wegen gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruchs, schweren Hausfriedensbruchs, Beteiligung an einer Schlägerei und Anschlusses an eine bewaffnete Gruppe zu vier Jahren Haft. Gwiadowski war nach Ansicht des Gerichts maßgeblich an der Planung des Überfalls beteiligt.

Sicherheitsexperte bei der AfD in Mittelsachsen

Der 56-Jährige hat der Rockerszene dem Bericht zufolge schon vor einiger Zeit abgeschworen. Nun macht er bei der AfD Karriere. Neben seiner Tätigkeit für Heßenkemper, der über die sächsische Landesliste der AfD in den Bundestag einzog, ist Gwiadowski inzwischen Beisitzer im Kreisvorstand der Partei in Mittelsachsen. Dort gelte er als Sicherheitsexperte und referiere zum Thema auf Podiumsdiskussionen.

Die AfD in Mittelsachsen erklärte auf Anfrage des Portals, Gwiadowski habe bei seiner Wahl in den Kreisvorstand ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge vorweisen können. In der Regel werden Einträge nach spätestens zehn Jahren aus dem Führungszeugnis gelöscht.


Gwiadowski selbst sieht seine kriminelle Vergangenheit nicht als hinderlich für seine Tätigkeit in der Partei. Im Gegenteil. Zu "Tag24" sagte er auf seine Vergangenheit angesprochen: "Ich gehe damit offen um und kann diese persönliche Erfahrung auch bei meiner jetzigen Tätigkeit nutzen."

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