Nach Ärger im Vorfeld NRW-SPD nominiert früheren Finanzminister für Bundesvorsitz
Norbert Walter-Borjans will SPD-Chef werden – zusammen mit Saskia Esken. Der mächtige Landesverband NRW hat ihn nun nominiert. Im Vorfeld hatte es darum Ärger gegeben.
Der mitgliederstärkste SPD-Landesverband Nordrhein-Westfalen hat den ehemaligen NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans als Kandidaten für den SPD-Bundesvorsitz nominiert. Der fast 40-köpfige Landesvorstand unterstützte am Freitagabend in Dortmund einstimmig die Bewerbung von Walter-Borjans und dessen Tandempartnerin, der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken aus Baden-Württemberg. Das sagte Landesparteichef Sebastian Hartmann nach der Sitzung.
Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist können Walter-Borjans und Esken mit dem Votum nun in das Bewerberrennen um die Nachfolge von Andrea Nahles ziehen. Der 66-jährige Walter-Borjans hatte sich bundesweit einen Namen durch seinen Kampf gegen Steuerflucht ins Ausland gemacht.
Ärger im Vorfeld
Mit Ex-Landesfamilienministerin Christina Kampmann und dem Kölner Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach gibt es weitere zwei Kandidaten aus NRW, die sich jeweils mit einem Tandempartner um den SPD-Bundesvorsitz bewerben. Sie wurden bereits von Unterbezirken nominiert.
- Wer wird unterstützt? NRW-SPD streitet um Kandidaten für Parteispitze
- Roth und Kampmann: So wollen sie die SPD umkrempeln
- Satzungswidrig? SPD-Mitglied klagt gegen Wahl zur Parteispitze
Wegen der Nominierung für Walter-Borjans hatte es vorher Unmut gegeben. Lauterbach hatte sich gegen den Schritt ausgesprochen. Der NRW-Landesvorstand könne durch den Verzicht auf ein Votum "dem Eindruck entgegen wirken, dass es sich bei der Vorstellung um ein abgekartetes Spiel" handele, hatte Lauterbach gesagt.
- Nachrichtenagentur dpa