NPD-Vergangenheit? Gauland will AfD-Landeschef aus der Partei werfen
Dennis Augustin soll Ende der 1980er-Jahre in der NPD aktiv gewesen, heute ist er Landeschef der AfD in Mecklenburg-Vorpommern. Nun reagiert die Parteispitze auf die Enthüllung.
Wegen einer mutmaßlichen NPD-Vergangenheit droht dem AfD-Landesvorsitzenden von Mecklenburg-Vorpommern, Dennis Augustin, der Rauswurf aus seiner Partei. AfD-Chef Alexander Gauland sagte am Donnerstag: "Die zuständigen Gremien sollten ein Parteiausschlussverfahren einleiten. Wir werden im Bundesvorstand darüber sprechen."
Nach einem Bericht der Tageszeitung "Nordkurier" soll der aus Schleswig-Holstein stammende Augustin 1989 an einem parteiinternen Ausbildungslehrgang der NPD teilgenommen haben. Dies belegten Fotografien in einer Ausgabe der NPD-Parteizeitung "Deutsche Stimme" aus jenem Jahr, auf denen Augustin zu sehen sei, schreibt die Zeitungt. Die Fotos wurden demnach in Italien aufgenommen.
Lehrgänge für vielversprechende Parteikader
Dort habe die NPD ein "Nationaldemokratisches Bildungszentrum" betrieben. Es habe "Grundlehrgänge" für vielversprechende Parteikader organisiert, um sie auf eine politische Zukunft in der rechtsextremen Partei vorzubereiten.
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Augustin ist Co-Landesvorsitzender der AfD in Mecklenburg-Vorpommern neben Leif-Erik Holm, der zugleich Vizechef der AfD-Bundestagsfraktion ist und dem gemäßigten Lager zugerechnet wird. Zwischen den beiden knirscht es seit Längerem erheblich.
- Nachrichtenagentur dpa