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Razzia in Düsseldorf – Polizei durchsucht AfD-Zentrale


Illegale Wahlkampfhilfe für Reil?
Razzia in Düsseldorf – Polizei durchsucht AfD-Zentrale

Von dpa
Aktualisiert am 25.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Gegen den AfD-Politiker Guido Reil läuft ein Verfahren wegen des Verdachts der illegalen Wahlkampfhilfe.Vergrößern des Bildes
Gegen den AfD-Politiker Guido Reil läuft ein Verfahren wegen des Verdachts der illegalen Wahlkampfhilfe. (Quelle: Matthias Balk/dpa-bilder)

Ermittler haben die Zentrale der AfD in Nordrhein-Westfalen durchsucht. Gegen den Landesverband läuft ein Verfahren wegen des Verdachts der illegalen Wahlkampfhilfe.

Wegen des Verdachts der illegalen Wahlkampfhilfe haben Ermittler die Landesparteizentrale der AfD Nordrhein-Westfalen durchsucht. Das hat die Essener Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bestätigt. Die Behörde führt ein Verfahren wegen einer Wahlkampf-Plakataktion zugunsten des AfD-Politikers Guido Reil. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass die Zuwendungen nicht ordnungsgemäß im Rechenschaftsbericht 2017 angegeben wurden.

Derzeit richte sich das Verfahren gegen den damaligen Schatzmeister des Essener Kreisverbandes der AfD, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anette Milk. Die Durchsuchung sei sehr ruhig und in sachlicher Atmosphäre abgelaufen.

AfD bemüht sich um Akteneinsicht

AfD-Landessprecher Thomas Röckemann bestätigte die Maßnahme. Grundlage sei ein Beschluss des Amtsgerichts Essen gewesen. Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen des Verdachts eines zwei Jahre zurück liegenden Verstoßes gegen das Parteiengesetz. Man werde sich nun um Akteneinsicht bemühen.

Der frühere SPD-Mann und ehemalige Bergmann Guido Reil war Ende Mai bei der Europawahl ins Europäische Parlament gewählt worden. Zuvor war er mit seiner Kandidatur für den Landtag 2017 trotz der Unterstützung gescheitert.

Ermittlungsverfahren läuft seit Monaten

Im Zusammenhang mit der Plakat-Wahlkampfhilfe der Schweizer Goal AG für Reil hatte die Staatsanwaltschaft Essen bereits vor mehreren Monaten ein Verfahren eingeleitet. Ermittelt werde wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Parteiengesetz und wegen Untreue, hatte die Behörde bereits damals mitgeteilt.

Das Ermittlungsverfahren richte sich gegen Verantwortliche, die am Rechenschaftsbericht für 2017 beteiligt gewesen seien. Gegen Reil selbst - den Nutznießer der Plakataktion - werde nicht ermittelt.

Wahlplakate mit Geld aus der Schweiz bezahlt

Die Schweizer Goal AG hatte 2017 Plakate und andere Werbemittel für Reils Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen hergestellt. Die Bundestagsverwaltung ging dagegen von fragwürdigen Zuwendungen in Höhe von 44.500 Euro aus. Der Partei droht dadurch in der Spendenaffäre eine Strafzahlung von mehr als 100.000 Euro.


Die AfD hatte mitgeteilt, dass sie das nicht für eine illegale Parteienspende halte und notfalls gerichtlich gegen mögliche Strafzahlungen vorgehen werde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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