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Schlechte Wahlergebnisse könnten AKK auf die Füße fallen


Wahlkampf ohne Merkel
Schlechte Wahlergebnisse könnten AKK auf die Füße fallen

dpa, Ruppert Mayr

14.04.2019Lesedauer: 3 Min.
Annegret Kramp-Karrenbauer (r.) mit Kanzlerin Angela Merkel: Etwas mehr Unterstützung hatte sie sich laut einem Medienbericht schon erhofft.Vergrößern des Bildes
Annegret Kramp-Karrenbauer (r.) mit Kanzlerin Angela Merkel: Etwas mehr Unterstützung hatte sie sich laut einem Medienbericht schon erhofft. (Quelle: Emmanuele Contini/imago-images-bilder)
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Die "Merkel muss weg"-Rufe sind noch nicht so lange her. Nun ist die Kanzlerin wieder als Wahlkämpferin gefragt. Doch sie hält sich zurück. Ihre Nachfolgerin muss weitgehend allein um den Wahlsieg kämpfen.

Nein, die Kanzlerin solle im Wahlkampf nicht versteckt werden. Angela Merkel habe zwar "um Verständnis gebeten, dass sie nach dem Verzicht auf den Parteivorsitz keine reinen Parteitermine mehr wahrnimmt", sagt Thüringens CDU-Chef Mike Mohring im "Tagesspiegel". Aber man bedenke das Ansehen, das die Kanzlerin nach wie vor genieße: "Mal ehrlich: Wie souverän sie in der Welt anerkannt ist, da muss man sie daheim nicht verstecken."

Merkel nur beim Wahlkampfabschluss

Die Rufe "Merkel muss weg" sind noch nicht so lange her. Die Kanzlerin hatte nach ihrem Rückzug vom CDU-Vorsitz keinen Zweifel daran gelassen, dass sie ihrer Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer "das Feld zur parteipolitischen Profilierung" überlassen und sich auf die Regierungsarbeit konzentrieren wolle. An Wahlkampf mit Merkel gerade im Osten, wo ihre Flüchtlingspolitik auf besonders große Ablehnung stößt, wollte auch keiner so richtig denken.

Nun scheint es, vermisst die ehemalige Parteivorsitzende doch der ein oder die andere in der CDU-Spitze. Die "Welt am Sonntag" schreibt, dass Kramp-Karrenbauer es gerne gesehen hätte, wenn die Kanzlerin am gemeinsamen Wahlkampfauftakt von CDU und CSU am 27. April in Münster dabei wäre. Das ließ sich aber offenbar nicht mit Merkels Terminplanung vereinbaren. Nun kommt die Kanzlerin nur zum Wahlkampfabschluss am 24. Mai nach München. Dort reisen auch einige andere Staats- und Regierungschefs der Europäischen Volkspartei EVP an, zu der auch CDU und CSU gehören. Kramp-Karrenbauer habe wohl mehr erwartet, so die Zeitung.

"Erfolgreiche Politik für ein starkes Europa"

Denn das internationale Renommee der Kanzlerin täte natürlich auch der CDU im Europa-Wahlkampf gut. Das ist nachwievor ausgesprochen gut, ei in der vergangenen Woche zu beobachten war, als die in Brexit-Nöten steckende britische Premierministerin Theresa May vor dem EU-Gipfel zuerst zur Kanzlerin kam, um sich mit ihr zu beraten, und danach nach Paris weiterflog. Am nächsten Tag warb Merkel im Bundestag für einen längeren Brexit-Aufschub, um doch noch einen geordneten Austritt Großbritanniens hinzubekommen. Nun soll er spätestens Ende Oktober kommen.

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Doch im Wahlkampf hält sich Merkel zurück. Ein Sprecherin der CDU erklärte dazu lediglich: "In Absprache mit der Parteivorsitzenden wird die Bundeskanzlerin zur Abschlusskundgebung von CDU, CSU und EVP nach München kommen, darüber freuen wir uns. Abgesehen davon ist ihre erfolgreiche Politik für ein starkes Europa die entscheidende Wahlkampfunterstützung für die CDU." Das klingt nach zweitbester Lösung.

Nun steht Kramp-Karrenbauer beim Europa-Wahlkampf in Deutschland an vorderster Front. Merkel werde im Wahlkampf zusammen mit dem gemeinsamen Unions-Spitzenkandidaten Manfred Weber an einigen ausgewählten Terminen im europäischen Ausland teilnehmen, so CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak bei der Vorstellung der Wahlplakate vor gut einer Woche. Die CDU-Vorsitzende erhält also eine weitere Bühne, um sich zu profilieren und Merkel dann möglicherweise auch im Kanzleramt zu beerben.


Allerdings wächst damit auch das Risiko, dass schlechte Wahlergebnisse, sei es in Europa, sei es bei den Landtagswahlen im Osten Deutschlands, ausschließlich Kramp-Karrenbauer auf die Füße fallen. Einige in der Union sind überzeugt, Merkel habe AKK zwar mit der Berufung als Generalsekretärin und der Unterstützung bei der Wahl zur CDU-Chefin aufs Gleis geholfen. Aber ins Kanzleramt muss sie schon alleine fahren. Und das ist kein Selbstläufer. Noch ist die Kanzlerin in der Situation, selbst zu bestimmen, wann sie mit Blick auf die nächste Bundestagswahl den Stab übergibt. Dauert es zu lange, könnten sich auch andere CDU-Granden nochmals positionieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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