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Thilo Sarrazin: Thüringer SPD streitet über Auftritt mit Oskar Helmerich


Einladung von Ex-AfDler
Thüringer SPD streitet über geplanten Auftritt mit Sarrazin

Von dpa
Aktualisiert am 01.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Der SPD-Politiker und Autor mehrerer islamfeindlicher Bücher Thilo Sarrazin.Vergrößern des Bildes
Der SPD-Politiker und Autor mehrerer islamfeindlicher Bücher Thilo Sarrazin. (Quelle: imago-images-bilder)
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Oskar Helmerich war in Thüringen erst bei der AfD und wechselte dann zur SPD. Nun will er mit Noch-Genosse und Islamhasser Thilo Sarrazin auftreten – gegen den Willen der SPD-Führung.

Ein Thüringer SPD-Landtagsabgeordneter plant eine Veranstaltung mit dem umstrittenen Autor und früheren SPD-Politiker Thilo Sarrazin – und erntet nun scharfe Kritik aus seiner Partei. Die Lesung aus Sarrazins neuem islamfeindlichen Buch am 22. Mai – vier Tage vor der Europawahl – sei "ein unabgesprochener Alleingang von Oskar Helmerich, keine Veranstaltung der Thüringer SPD", schrieb SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee auf Twitter. "Ich distanziere mich ausdrücklich und scharf von ihm und den islamfeindlichen Aussagen."

Helmerich hatte zunächst für die AfD im Landtag gesessen und war im Streit um den Kurs von Landeschef Björn Höcke zur SPD gewechselt. Gegen den früheren Berliner Finanzsenator und Bundesbankvorstand Sarrazin läuft derzeit ein drittes Parteiausschlussverfahren der Bundes-SPD. Nach der Veröffentlichung seines Buchs, in dem Muslime als Bedrohung dargestellt werden, hatte die SPD-Spitze den 74-Jährigen vergeblich aufgefordert, von sich aus auszutreten.

AfD-Wähler zurückgewinnen?

Helmerich sagte der "Thüringer Allgemeinen": "Die Einladung ist eine Maßnahme, die in das politische Konzept der Thüringer SPD passt, um Wähler zu werben, die zur AfD abgewandert sind." Eine Parteiausschlussdebatte gegen sich befürchtet er demnach nicht – im Landtag hat Rot-Rot-Grün nur eine Mehrheit von einer Stimme.

Derzeit läuft ein drittes Parteiausschlussverfahren der SPD auf Bundesebene gegen Sarrazin, der früher auch Finanzsenator in Berlin und Bundesbankvorstand war. Nach der Veröffentlichung des Buchs, in dem Muslime als Bedrohung dargestellt werden, hatte die SPD-Spitze den 74-Jährigen erst aufgefordert, die Partei freiwillig zu verlassen.


Auch die Thüringer Jusos forderten, die Veranstaltung abzusagen. "Sarrazin ist ein Rassist. Seine Thesen haben den Hass stärker gemacht und die Neue Rechte beflügelt. Sie sind das Gegenteil von Sozialdemokratie", twitterte Juso-Chef Oleg Shevchenko.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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