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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verschleierte Geldflüsse AfD-Spenden: Hunsrück soll Heimat der Strohmänner sein
Die AfD-Spendenaffäre wird immer grotesker: Jetzt sieht es nach "SZ"-Recherchen danach aus, dass ein paar Dörfer im Hunsrück eine zentrale Rolle spielen.
Der Großteil der angeblichen Spender für die AfD-Sprecherin Alice Weidel kommt aus ein paar Dörfern im Hunsrück. Zwölf von 14 Namen mutmaßlicher Strohmänner, mit denen die tatsächliche Quelle verschleiert wurde, leben nach Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" in Orten zwischen Koblenz und Bad Kreuznach. Sie verbindet ein ausgewanderter Hunsrücker.
In der Affäre geht es um 132.000 Euro, die von der Schweizer Drogeriefirma Wholesale vor dem Bundestagswahlkampf an Weidels Kreisverband am Bodensee geflossen waren – eine möglicherweise illegale Spende. Der Verwaltungsrat der Firma hatte dann erklärt, die Spenden nur im Auftrag weitergegeben zu haben und der AfD am 27. November 2018 eine Liste mit Spendernamen geliefert.
Doch auch das könnte nur zur Verschleierung der wahren Geldgeber gedient haben. Mehrere angebliche Spender haben eingeräumt, nie Geld, sondern nur ihre Namen gegeben zu haben. Die Staatsanwaltschaft Konstanz ermittelt gegen die AfD-Fraktionschefin und weitere Mitglieder ihres Kreisverbandes wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Parteiengesetz.
Strohmänner waren offenbar verwandt
Den Recherchen der "SZ" zufolge haben viele der Spender den gleichen Nachnamen, leben nur wenige Kilometer auseinander – und haben zumindest zum Teil Verbindungen zu einem nach Spanien ausgewanderten Hunsrücker. Verwandte und Bekannte des Mannes wurden demnach von ihm angesprochen, ob sie Unterschriften unter Quittungen setzen.
Der Auswanderer hat nach Recherchen von "Spiegel" und "Report Mainz" eingeräumt, bei Spenden an den Co-AfD-Chef Jörg Meuthen für 1.000 Euro einen Strohmann gespielt zu haben. Diese Geldflüsse liefen über die Schweizer Werbeagentur Goal – und dabei genannte Namen sind zum Teil identisch mit denen der vorgeblichen Weidel-Spender, wie der Schweizer "Tagesanzeiger" berichtet.
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Reporter von WDR, NDR und "SZ" hatten einen weiteren Spender in Belgien ausgemacht. Er hat den Medien gesagt, er habe kein Geld dafür erhalten und "aus persönlichen Gründen" gehandelt. Die AfD hat gegenüber der "SZ" erklärt, man kooperiere mit der Bundestagsverwaltung. Sie hatte die Spenden im Frühjahr 2018 fast vollständig zurückgezahlt.
- Süddeutsche Zeitung: Die Spur führt in den Hunsrück – und nach Belgien
- Tagesanzeiger: Die AfD steht seit Herbst in Kontakt mit Züricher Drogisten
- Spiegel Online: AfD legt Bundestag offenbar falsche Spenderliste vor