"Nicht alle Latten am Zaun" CSU-Politiker Dobrindt schließt Zusammenarbeit mit AfD aus

In der Union ist eine Debatte über den Umgang mit der AfD ausgebrochen. Die Kanzlerin hat eine Zusammenarbeit ausgeschlossen, CSU-Politiker Dobrindt will einzelne Funktionäre beobachten lassen.
Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt eine Zusammenarbeit der Union mit der AfD ausgeschlossen. "Die AfD ist unser erklärter politischer Gegner", sagte Dobrindt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wer eine Zusammenarbeit mit der Partei nicht ausschließe, habe "nicht alle Latten am Zaun".
Dobrindt reagierte auf Äußerungen des neuen CDU-Fraktionschefs im sächsischen Landtag, Christian Hartmann, der die Frage nach einer möglichen Koalition mit der AfD offen gelassen hatte.
"Tendenzen der Radikalisierung"
Vor Merkel schlossen bereits CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ein Bündnis aus. Im September 2019 wird in Sachsen ein neuer Landtag gewählt. In der CDU gab es bereits wiederholt Debatten um Bündnisse mit der AfD auf Landesebene.
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Dobrindt sprach sich dafür aus, einzelne AfD-Funktionäre vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Die Partei bewege sich immer mehr nach rechts außen und reiße "die Grenzen zum Rechtsextremismus ein", sagte der CSU-Landesgruppenchef. Tendenzen der Radikalisierung seien unübersehbar: "AfD-Politiker marschieren Seit' an Seit' mit Hooligans und Rechtsextremisten."
- AFP