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AfD: Alice Weidel und Tino Chrupalla bleiben Fraktionschefs im Bundestag


Chrupalla wieder in der Öffentlichkeit
AfD-Fraktionsvorsitzende im Amt bestätigt

Von dpa
10.10.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0300385452Vergrößern des Bildes
Tino Chrupalla und Alice Weidel (Archivbild): Die bisherigen Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion bleiben im Amt. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago)

Die Co-Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel und Tino Chrupalla, wurden in ihrem Amt bestätigt. Für Chrupalla war es der erste öffentliche Auftritt seit seinem Klinikaufenthalt.

Die AfD-Bundestagsfraktion hat Alice Weidel und Tino Chrupalla als Spitzenduo bestätigt. Die Fraktion bestimmte beide am Dienstag bei der turnusgemäßen Vorstandswahl in Berlin mit 44 Ja-Stimmen erneut zu Co-Vorsitzenden der rechten Partei, 22 der Abgeordneten stimmten gegen das Führungsduo, 6 enthielten sich, wie ein Sprecher mitteilte. Gegenkandidaten gab es demnach keine.

Weidel zeigte sich nach der Wahl "sehr, sehr zufrieden". Das sei ein "sehr ordentliches Ergebnis". Für Chrupalla war es der erste öffentliche Auftritt nach einem medizinischen Vorfall bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt.

Fast hätte sich die Fraktion dafür entschieden, künftig eine einzelne Spitze aufzustellen. Ein Antrag des verteidigungspolitischen Sprechers und früheren Bundeswehroffiziers Rüdiger Lucassen dafür verfehlte nur knapp eine Mehrheit: 35 Abgeordnete stimmten dafür, 37 dagegen.

Weidel führt Fraktion bereits seit 2017

Weidel steht seit dem Einzug der AfD in den Bundestag 2017 an der Spitze der Fraktion, zunächst als Co-Vorsitzende neben Alexander Gauland, seit 2021 führt sie die Fraktion gemeinsam mit Chrupalla. Vor zwei Jahren hatten 50 Abgeordnete für das Duo gestimmt, 25 dagegen.

Als Stellvertreter wurden Sebastian Münzenmaier und Beatrix von Storch bestätigt. Neu in die zweite Reihe der Fraktion rückten Stefan Keuter und Jörn König auf. Die bisherigen Vizes Leif-Erik Holm und Norbert Kleinwächter kamen nicht mehr zum Zug. Erster Parlamentarischer Geschäftsführer bleibt Bernd Baumann.

Chrupalla nach Vorfall wieder in der Öffentlichkeit

Bei seinem ersten öffentlich Auftritt nach seiner Krankenhaus-Behandlung wegen eines Vorfalls bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt kündigte Chrupalla für den Mittwoch an, weitere medizinische Ergebnisse vorlegen zu wollen. Bestätigt habe sich, "dass es sehr wohl eine Einstichstelle gibt, dass es einen Vorfall gab, beziehungsweise, dass es einen Anschlag auf meine Person gab" sagte er auch unter Verweis auf eine ihm vorliegende "pathologische Auswertung".

Der AfD-Chef fügte hinzu, man habe die Staatsanwaltschaft abgemahnt, da diese ohne Absprache mit ihm Informationen etwa bezüglich seiner Blutwerte veröffentlicht habe. "Wir haben in diesem Land immer noch die ärztliche Schweigepflicht." Die kriminaltechnische Untersuchung seiner Blutproben hatte zunächst keine besonderen Befunde ergeben, wie aus Ermittlerkreisen zu erfahren war.

Ermittlungen zur Causa Chrupalla dauern an

Chrupalla war am Mittwoch vergangener Woche in Ingolstadt vor einer geplanten Rede behandelt und ins Krankenhaus gebracht worden, wo er aufgrund körperlicher Beschwerden eine Nacht auf der Intensivstation überwacht wurde. Was genau vorgefallen ist, ist bislang unklar. Schon in der Vergangenheit hatte es nach angeblichen Angriffen auf AfD-Politiker Zweifel an deren Darstellungen gegeben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Laut dem Arztbrief wurde der AfD-Chef mit einer Nadel in den Oberarm gestochen. Dieser beruht jedoch vor allem auf Aussagen Chrupallas. Es gibt Vermutungen, dass ihm von einem Unbekannten ein bislang unbekanntes Mittel injiziert wurde. Mehrere Personen sollen Selfies mit Chrupalla bei dem Termin gemacht haben, dabei soll es laut Polizei "zu einem leichten Körperkontakt" gekommen sein.

Die Ermittlungen in dem Fall dauern an. Voraussichtlich im Laufe dieser Woche, wenn Ergebnisse zu noch ausstehenden Untersuchungen eingegangen seien, werde es neue Informationen geben, hatte Oberstaatsanwältin Veronika Grieser in Ingolstadt am Montag gesagt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichenagentur dpa
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