Claudia Pechsteins Uniform-Auftritt – Polizei leitet dienstrechtliche Prüfung ein

Dienstrechtliche Prüfung eingeleitet

Polizei wusste nichts von Pechsteins CDU-Rede in Uniform

Eine Rede der Eisschnellläuferin in Uniform sorgte auf einer CDU-Veranstaltung für Aufsehen. Ihr Arbeitgeber war darüber offenbar nicht informiert.

Nach der Rede von Eisschnellläuferin Claudia Pechstein in Polizeiuniform auf einer CDU-Veranstaltung hat die Bundespolizei eine "dienstrechtliche Prüfung" eingeleitet. Das teilte die Behörde t-online mit. Demnach war die Bundespolizei nicht im Vorfeld darüber informiert worden, dass Pechstein die Uniform während der Veranstaltung am Samstag tragen würde. Pechstein ist neben ihrer Tätigkeit als Eisschnellläuferin von Beruf Bundespolizistin.

Von dem Vorfall habe die Bundespolizei erst am Samstagnachmittag erfahren. Daraufhin wurde die Prüfung laut einem Sprecher in Berlin "unverzüglich" eingeleitet. Wie lange diese dauern werde, könne er derzeit nicht sagen.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums wollte sich zunächst nicht äußern. Beamte unterliegen nach dem Beamtenrecht der Neutralitätspflicht. Im Bundesbeamtengesetz heißt es: "Beamtinnen und Beamte haben bei politischer Betätigung diejenige Mäßigung und Zurückhaltung zu wahren, die sich aus ihrer Stellung gegenüber der Allgemeinheit und aus der Rücksicht auf die Pflichten ihres Amtes ergeben."

Auch Partei nicht informiert

Auch eine Sprecherin der CDU hatte t-online zuvor mitgeteilt, dass die Partei nicht davon gewusst habe, dass die 51-Jährige in ihrer Uniform an der Veranstaltung teilnehmen würde. Am Sonntagabend sagte Parteichef Friedrich Merz in der ZDF-Sendung "Berlin direkt", an der Diskussion um den Pechstein-Auftritt zeige sich, "über welche Äußerlichkeiten wir diskutieren". Ihm ginge es stattdessen um den Inhalt. "Der Auftritt war brillant", so der CDU-Vorsitzende. Pechstein habe aus ihrer Erfahrung heraus ausgeführt, wie wichtig Vereine und Breitensport seien. "Ehrlich gesagt, das interessiert mich wirklich, das Äußere interessiert mich nicht."

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Pechsteins Management ließ eine Anfrage von t-online zu dem Thema bisher unbeantwortet. Die Eisschnellläuferin warb auf dem Parteitagskonvent unter anderem für eine Stärkung des Vereins- und Schulsports. Sie mahnte zudem Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber an. Mehr dazu lesen Sie hier.