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Bundeswehr: Drohnen über Übungsplätzen gesichtet – Reaktion gefordert


Drohnen über Truppenübungsplätzen gesichtet
Ampelpolitiker kritisieren Verteidigungsministerium scharf

Von afp, sic

Aktualisiert am 07.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein ukrainischer Soldat mit einer Drohne: Teilweise greift die Ukraine auch auf einfache Modelle aus China zurück.Vergrößern des Bildes
Ein ukrainischer Soldat mit einer Drohne (Symbolbild): Über Truppenübungsplätzen der Bundeswehr werden immer wieder Drohnen gesichtet. (Quelle: VIACHESLAV RATYNSKYI/reuters)

Am Himmel über Truppenübungsplätzen der Bundeswehr tauchen immer wieder unbekannte Drohnen auf. Politiker üben scharfe Kritik am Verteidigungsministerium.

Mehrere Verteidigungspolitiker aus den Parteien der Ampelkoalition haben gegenüber der "Bild am Sonntag" (Bams) über Drohnensichtungen oberhalb von Truppenübungsplätzen der Bundeswehr berichtet – und das Bundesverteidigungsministerium aufgefordert, zügig die Drohnenabwehr zu stärken.

FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber sagte der Zeitung, bei Drohnen gebe es "einen Riesennachholbedarf". Mit Blick auf Drohnensichtungen in den vergangenen Monaten sagte Faber: "Das ist klar organisiert und weist stark auf Russland hin."

Drohnensichtungen bei Ausbildung von Ukrainern

Zu konkreten Sichtungen sagte Faber, über dem in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gelegenen Truppenübungsplatz Klietz – an dem ukrainische Soldaten an Leopard-1-Panzern ausgebildet werden – würden "regelmäßig Drohnen gesichtet". Bei anderen Liegenschaften drängen "teilweise mehrere Drohnen gleichzeitig in den Luftraum ein". Eine Urheberschaft Russlands könne indes nicht bewiesen werden, da es bislang nicht gelungen sei, "eine Drohne oder ihren Piloten festzusetzen".

Faber forderte deshalb schnelles Handeln. "Klar ist: Unsere Armee braucht moderne Jammer." Als solche werden Störsender bezeichnet, die die Signale von Drohnen stören und sie so zur Landung zwingen können. Außerdem forderte Faber zügige Ergebnisse der Taskforce der Bundeswehr.

"Es gibt keine Drohnenstrategie"

Bereits 2022 waren über dem Truppenübungsplatz im bayerischen Wildflecken verdächtige Drohnenüberflüge gemeldet worden. Im Oktober 2022 warnte Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer vor "Aufklärungsflügen mit Drohnen vor Kasernen". Im Zuge dessen wurde im vergangenen November die Taskforce Drohne gegründet.

SPD-Verteidigungsexperte Andreas Schwarz sagte der "Bams", die Bundeswehr brauche "mehr Tempo". Er ergänzte: "Es kann nicht sein, dass der Generalinspekteur feststellt, dass es ein massives Problem mit Drohnen gibt, dann aber ein Jahr lang nichts passiert." Deutschland dürfe "nicht zulassen, dass Russland Truppenübungsplätze mit Drohnen ausspioniert und wir verheddern uns im Zuständigkeits-Wirrwarr".

Grünen-Verteidigungspolitiker Sebastian Schäfer sagte der Zeitung: "Es gibt keine Drohnenstrategie. Wir brauchen sie dringend."

Verwendete Quellen
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