Studie Mehr als jeder vierte AfD-Wähler denkt rechtsextrem

Eine Bertelsmann-Studie hat bei vielen AfD-Wählern ein klar rechtsextremes Gedankengut festgestellt. Bei 29 Prozent gab es deutlich radikale Antworten.
Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit und ein gewisser Hang zum Autoritären sind unter den Wählern der AfD deutlich stärker verbreitet als unter den Anhängern der anderen Parteien im Bundestag. Zu diesem Ergebnis kommt die Bertelsmann Stiftung in der Auswertung einer Studie, die auf einer repräsentativen Online-Umfrage vom Juni 2020 beruht. –
Um rechtsextreme Einstellungen zu messen, waren die 10.055 Befragten aufgefordert worden, sich zu Aussagen wie "Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert" oder "Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet" zu positionieren.
Den Angaben zufolge fanden sich "manifest rechtsextreme" Einstellungen bei 29 Prozent der Umfrage-Teilnehmer, die beabsichtigten, die AfD zu wählen. Unter den Anhängern von CDU und CSU äußerten sich demnach sechs Prozent entsprechend. In der Wählerschaft von Linke und FDP lag der Anteil laut Bertelsmann Stiftung bei jeweils fünf Prozent. Niedriger war der Wert für die SPD-Wähler (vier Prozent) und die Wähler der Grünen (zwei Prozent).
Unter allen Wahlberechtigten in Deutschland vertreten der Untersuchung zufolge 7,7 Prozent ein geschlossen rechtsextremes Weltbild.
- Nachrichtenagentur dpa