Mecklenburg-Vorpommern Waffenkauf bei Rechtsextremisten? Innenminister Caffier klärt auf

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister wich zuletzt Nachfragen zu einem Waffenkauf aus. Dies sei Privatsache. Nun schafft er aber auf Druck der anderen Parteien Klarheit.
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat nach Aufforderungen mehrerer Parteien Informationen über einen Waffenkauf preisgegeben. Er hatte zuvor noch ausweichend auf eine Frage geantwortet, ob er privat als Jäger eine Waffe bei oder über ein ehemaliges Mitglied einer rechtsextremistischen Gruppierung gekauft habe.
Am Freitag räumte Caffier den Kauf ein. "Ja, habe ich. Eine Kurzwaffe. Anfang 2018, auf Basis der gesetzlichen Grundlagen und zu einem Zeitpunkt, als der Mann noch nicht unter Verdacht stand und im In- und Ausland als zuverlässiger Ausbildungspartner der Polizei galt", sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel".
Keine Verdachtsmomente zum Zeitpunkt des Kaufs
"Keiner hat bei Frank T. mögliche Kontakte zu Rechtsextremisten vermutet", sagte Caffier. Er sei "arglos" gewesen, als er bei dem Händler die Waffe kaufte, denn das Bundeskriminalamt habe erst 2019 Informationen über dessen mögliche Kontakte zu Nordkreuz an die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern übermittelt. Nun solle ihm offenbar eine Nähe zu Nordkreuz oder dem Nordkreuz-Umfeld angedichtet werden. "Das ist kompletter Unsinn und ehrverletzend", sagte Caffier.
Anfang 2018 lagen den Behörden und Caffier demnach keine Verdachtsmomente zu der Firma vor. Der Mann sei immer noch ein offiziell zugelassener Waffenhändler. Caffier führe die Waffe ausschließlich zur Jagd, eine Kurzwaffe gehöre dort zur normalen Ausrüstung.
Der 65-Jährige hatte am Donnerstag in Schwerin auf die Frage einer Journalistin, ob er eine Waffe bei oder über ein ehemaliges Mitglied einer rechtsextremistischen Gruppierung gekauft oder bei diesem ein Schießtraining absolviert habe, geantwortet, dass es um den Privatbereich gehe und er keine Äußerung dazu abgebe. Mehrere Parteien hatten daraufhin eine Aufklärung gefordert.
- Nachrichtenagentur dpa