"Schluss mit der Auflagenflut" Bauern demonstrieren in Bonn gegen Agrarpolitik
Handelsabkommen, Düngeverordnungen, Glyphosat: Das sind die Themen der Bauern-Proteste in Bonn: "Die Existenz der bäuerlichen Familienbetriebe" sei in Gefahr.
Mehrere hundert Landwirte haben in Bonn gegen die Agrarpolitik der Regierung protestiert, darunter auch Bauern aus Rheinland-Pfalz. "Es muss endlich Schluss sein mit der maßlosen Auflagenflut", forderte der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands, Bernhard Conzen, am Montag in Bonn. Eine nachhaltige Landwirtschaft solle "in gegenseitigem Verständnis für das Notwendige und Machbare" gestaltet werden. "Alles andere bedroht die Existenz der bäuerlichen Familienbetriebe."
Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich an die 1.000 Landwirte an der Demo - neben Bauern aus dem Rheinland und aus Rheinland-Pfalz auch aus Westfalen-Lippe. Viele rollten mit ihren Traktoren zum Protest vor dem Bonner Sitz des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die Bauern fordern etwa Nachbesserungen beim Handelsabkommen Mercosur oder eine fachlich begründete Düngeverordnung. Der Staatssekretär aus dem Landwirtschaftsministerium Hermann Onko Aeikens (CDU) wollte mit den Bauern vor Ort über ihre Anliegen ins Gespräch kommen.
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Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, warnte im Rahmen der Proteste vor den Folgen des Agrarpaketes. Unter anderem sieht das Paket Einschränkungen für den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat vor sowie mehr Geld für Umwelt- und Klimaschutz, ein freiwilliges Tierschutzlabel und ein Aktionsprogramm für den Insektenschutz. Hartelt forderte sowohl Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) als auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf, das Paket zurückzuziehen und mit den Bauernverbänden in den Dialog zu treten. Naturschutz sei nur mit und nicht gegen die Landwirtschaft umsetzbar.
- Nachrichtenagentur dpa