AfD-Chef verharmlost Nazi-Zeit Gauland: Hitler nur "Vogelschiss" in deutscher Geschichte
In einer Rede vor dem AfD-Nachwuchs hat Partei-Chef Alexander Gauland die Taten des Dritten Reichs relativiert. Die Nazi-Herrschaft sei nur ein "Vogelschiss" in der deutschen Geschichte.
AfD-Bundessprecher Alexander Gauland hat beim Bundeskongress der "Jungen Alternative" mit einer Aussage über den Nationalsozialismus provoziert. "Hitler und die Nationalsozialisten sind nur ein Vogelschiss in 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte", sagte er auf der Tagung der AfD-Nachwuchsorganisation im thüringischen Seebach. Die "Deutsche Welle" hatte als erstes Medium über den Vorfall berichtet.
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"Nur wer sich zur Geschichte bekennt, hat die Kraft, die Zukunft zu gestalten", sagte Gauland. "Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre." Doch die seien nur ein kleiner Teil der deutschen Geschichte. "Wir haben eine ruhmreiche Geschichte – und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten zwölf Jahre."
Für seine Aussage erntete Gauland postwendend Kritik. CDU-Annegret Kramp-Karrenbauer twitterte: "50 Millionen Kriegsopfer, Holocaust und totaler Krieg für AfD und Gauland nur ein 'Vogelschiss'! So sieht die Partei hinter der bürgerlichen Maske aus."
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Auch die AfD-Nachwuchspolitiker polterten auf ihrem Bundeskongress. So sagte der JA-Vorsitzende Damian Lohr: "Die Europäische Union muss sterben, damit Europa leben kann." Der AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen betonte die nationalistischen Bestrebungen seiner Partei und forderte den Nachwuchs auf, mit der AfD für ein "Europa der Vaterländer" zu kämpfen.
Nicht die erste Relativierung durch Gauland
Es ist nicht das erste Mal, dass Gauland die Verbrechen der Nationalsozialisten relativierte. So sagte er im vergangenen September beim Kyffhäuser-Treffen der AfD über die Jahre 1933 bis 1945, in denen Hitler Deutschland regierte und Millionen Menschen ermorden ließ: "Man muss uns diese zwölf Jahre nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr. Deshalb haben wir auch das Recht, uns nicht nur unser Land, sondern auch unsere Vergangenheit zurückzuholen." Weiter sagte er, hätten "wir" das Recht, "stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen."