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Alice Weidel und die "Kopftuchmädchen": Nichts als geplante Provokation


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Weidel-Eklat
Nichts als geplante Provokation

MeinungEin Kommentar von Daniel Schreckenberg

Aktualisiert am 18.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Fraktionsvorsitzende unter sich: Alice Weidel und Alexander Gauland bei der Generalaussprache im Bundestag.Vergrößern des Bildes
Fraktionsvorsitzende unter sich: Alice Weidel und Alexander Gauland bei der Generalaussprache im Bundestag. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

Alice Weidel hat mit ihrer Rede bei der Generalaussprache eine Grenze überschritten. Ihre plumpen Provokationen gleichen stets dem selben Schema. Und alle fallen darauf herein.

Ihre Sprache war ruhig und sachlich, ganz ohne schrille Töne. Doch ihre Worte voller Fremdenhass. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel hatte als Oppositionsführerin das erste Wort in der Generalaussprache zum Bundeshaushalt. Es ist ein Termin, bei dem sich die Opposition an der Regierung abarbeiten kann. Und traditionell muss sich Bundeskanzlerin Angela Merkel dabei weit mehr anhören als nur Kritik an den Finanzen.

Und entsprechend arbeitete Weidel sich auch ab. Sie sprach vom Versagen, von der Ausbeutung der Wähler und über die Flüchtlingspolitik: "Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern."

Tosender Beifall von den AfD-Kollegen, Entsetzen und Buh-Rufe von den anderen Parteien. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble musste Weidel tadeln: "Damit diskriminieren Sie alle Frauen, die ein Kopftuch tragen, dafür rufe ich Sie zur Ordnung", sagte er. Weidel nickte nur teilnahmslos. Abgang aus dem Plenarsaal.

Denn ihr erstes Ziel hatte sie bereits erreicht. Ihre Rede war nichts als geplante Provokation.

Merkel redet – Weidel ist auf allen Kanälen

Kurz nach dem Eklat, die Kanzlerin hält gerade ihre Rede, sind die Medien voll von Weidels Gesicht. Auch t-online.de berichtet.

Politiker reagieren empört:

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Weidel kann jetzt Opfer spielen, sie postet ein Video ihrer Rede auf YouTube, fragt ihre Follower bei Facebook und Twitter, ob die ihre Rede schlimm finden.

Sei doch alles halb so wild. Sie sprach schließlich auch über Rentner. Und über Geld.

Was sie nicht sagt: Bundestagspräsident Schäuble hat nicht ihre ganze Rede kritisiert. Nur den Satz mit den „Kopftuchmädchen“ beanstandet er. Auf Twitter wird sie darauf hingewiesen. Hier sind Journalisten und andere Politiker in der Überzahl. Auf Facebook nicht.

Mehr als 4.000 ihrer Fans gefällt die Rede, in den Kommentaren wird sie gefeiert. Sie sei die Mutige, die sich traue, die Wahrheit auszusprechen, die einzige, die sich noch für die Menschen in Deutschland interessiere.

Zweites Ziel erreicht.

Der Auftritt von Alice Weidel ist Kalkül. Sie weiß, wie man provoziert. Und dass es unerträglich für die Bundestagsabgeordneten der anderen Parteien ist, ihren Worten folgen zu müssen.

Hetze der AfD, Empörung der anderen, es geht ab in den Medien – inklusive einer Opferrolle für die AfD. Dann spielt die Partei den Ball ihren Fans zu. Die jubeln, liken und teilen.

Was hängen bleibt? Es ist immer das gleiche Spiel – und alle fallen darauf rein.

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