Bamf-Affäre weitet sich aus Über 3.000 Asylanträge in Bremen falsch bearbeitet
In der Asyl-Affäre der Bamf-Außenstelle in Bremen wurden bis 2016 1.200 Asylanträgen fälschlich bewilligt. Doch nun wird bekannt: Die Gesamtzahl ist noch viel höher.
Die Affäre um fragwürdige Asylbescheide in Bremen könnte größere Dimensionen haben als bisher bekannt. Das geht aus einem internen Bericht der neuen Leiterin der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Josefa Schmid, hervor, der der "Nürnberger Nachrichten" und dem ZDF-Politmagazin "Frontal 21" vorliegt.
Darin schreibt Schmid von mindestens 3.332 Asylanträgen, die unzulässigerweise in Bremen bearbeitet wurden – und das könnte nur die Spitze des Eisberges sein. Der Staatsanwaltschaft Bremen liegt der Bericht nach eigenen Angaben ebenfalls vor – die darin genannten Zahlen kann sie im Moment aber "noch nicht nachvollziehen".
Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Ex-Leiterin der Außenstelle, weil sie zwischen 2013 und 2016 mindestens 1.200 Menschen Asyl gewährt haben soll, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. In dem Bericht erhebt Schmid schwere Vorwürfe gegen die Bamf-Zentrale in Nürnberg. Sie äußert den Verdacht, dass diese an echter Aufklärung kein gesteigertes Interesse habe. Schmid wollte sich zu dem Bericht auf Anfrage nicht äußern und verwies auf die Bamf-Pressestelle in Nürnberg. Diese war zunächst nicht zu erreichen.
- dpa