Exklusive Umfrage Umfrage zeigt Wende bei Zustimmung von Atomwaffen

Eine Mehrheit der Befragten in einer neuen Umfrage lehnt deutsche Atomwaffen ab. Allerdings: Die Akzeptanz ist im letzten Jahr deutlich angestiegen.
Deutschland werkelt an einer neuen Sicherheitsinfrastruktur. In Zeiten des russischen Krieges gegen die Ukraine und einem US-Präsidenten, der die europäischen Verbündeten mutmaßlich nicht mehr schützen will, hat die Frage nach der europäischen Sicherheit an Relevanz gewonnen.
An Sonntag erklärte CDU-Chef Friedrich Merz im "Deutschlandfunk", er wolle mit dem Vereinigten Königreich und Frankreich darüber sprechen, wie beide Länder ihre Atomwaffen zum Schutz Europas einsetzen könnten. Eine atomare Bewaffnung Deutschlands lehnt Merz jedoch ab.
Damit liegt Friedrich Merz auf einer Linie mit den Befragten einer exklusiven Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey für t-online. 48 Prozent der 5.000 Befragten sprechen sich gegen deutsche Nuklearwaffen aus, während 38 Prozent dafür sind.
Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland
Auffällig ist in der Umfrage ein klarer Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland: Während in Westdeutschland die Meinungen nahezu ausgeglichen sind – 42 Prozent befürworten deutsche Atomwaffen, 43 Prozent lehnen sie ab –, ist die Ablehnung im Osten des Landes deutlich ausgeprägter. Dort sprechen sich rund 66 Prozent gegen eine deutsche Nuklearbewaffnung aus.
Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit der gleichen Umfrage aus dem vergangenen Jahr, zeigt sich ein Wandel in der öffentlichen Meinung. Vor einem Jahr lag die Ablehnung deutscher Atomwaffen noch bei 57 Prozent – ein Wert, der seither um neun Prozentpunkte gesunken ist.
Die genaue Fragestellung der Erhebung lautete: "Sollte Deutschland Ihrer Meinung nach eigene Nuklearwaffen besitzen?", zur Antwort standen die Möglichkeiten "Ja, auf jeden Fall", "Eher ja", "Unentschieden", "Eher nein" und "Nein, auf keinen Fall". Das Meinungsforschungsinstitut Civey berücksichtigte für das Gesamtergebnis die Antworten von 5.000 Befragten vom 7. März bis 10. März 2025. Der statistische Fehler liegt bei 2,6 Prozent, für Teilgruppen kann er höher liegen.
- Exklusive Civey-Umfrage im Auftrag von t-online