Rekordhoch Migration: Zahl der freiwilligen Ausreisen aus Bayern steigt
Die Zahl der freiwillig ausgereisten Migranten in Bayern erreichte ein Zehnjahreshoch. Bayerns Innenminister fordert trotzdem weitere Maßnahmen.
Die Zahl der freiwillig aus Bayern ausgereisten Migranten ist nach Angaben des Landesinnenministeriums auf ein Zehnjahreshoch gestiegen. Im vergangenen Jahr gab es 14.757 freiwillige Ausreisen, teilte das bayerische Innenministerium am Montag in München mit. Dies sei ein Plus von 26 Prozent. Abgeschoben worden seien zusätzlich 3.010 Menschen, was ein Plus von rund 27 Prozent bedeute.
Die meisten Abschiebungen aus Bayern gab es demnach nach Georgien, Nigeria, Moldau sowie in den Irak und die Türkei. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte, "wir müssen die Aufenthaltsbeendigungen weiter erhöhen und Ausreisepflichtige rasch außer Landes bringen".
Unionsparteien wollen strengere Migrationspolitik
Die CSU fordert wie die Schwesterpartei CDU Verschärfungen in der Migrationspolitik. Zu dem deutlichen Zuwachs bei den Abschiebungen aus Bayern kam es nach bereits geltendem Recht.
Seit der Messerattacke mit zwei Toten eines psychisch kranken, aus Afghanistan stammenden Geflüchteten im bayerischen Aschaffenburg hat sich die Migrationsdebatte wieder verschärft. Bund und Bayern machten sich dabei auch gegenseitig Vorwürfe, Fehler beim Aufenthaltsstatus des Mannes gemacht zu haben – dieser hätte schon vor eineinhalb Jahren abgeschoben werden können.
- Nachrichtenagentur afp