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Bürgergeld: 1.000 Euro für Langzeitarbeitslose – Empörung über Ampel-Plan


"Blanker Hohn"
1.000 Euro für Langzeitarbeitslose – Empörung über Ampel-Plan

Von dpa, afp, t-online
06.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Eingang zum JobcenterVergrößern des Bildes
Warteschlange in einem Berliner Jobcenter: "Die Bundesregierung folgt inhaltlich aktuellen Erkenntnissen der Arbeitsmarktforschung." (Quelle: Jens Kalaene/dpa/dpa-tmn/dpa-bilder)
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Die "Anschubfinanzierung" für Langzeitarbeitslose würde dem Staat viel Geld sparen. Trotzdem ist die Empörung über das Vorhaben der Ampel groß.

Die von der Bundesregierung geplante "Anschubfinanzierung" von 1.000 Euro für Langzeitarbeitslose, die einen sozialversicherungspflichtigen Job annehmen, stößt auf Widerstand. "Die 1.000-Euro-Prämie ist blanker Hohn für diejenigen, die seit Jahren ihren Job machen. Die Ampel gefährdet den sozialen Frieden und gießt damit noch mehr Öl ins Feuer", sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber der "Bild"-Zeitung. Das Bundeswirtschaftsministerium verteidigte die Prämie hingegen.

Das Kabinett hatte am Mittwoch Verschärfungen der Regeln für Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger beschlossen. Bei Ablehnung einer Arbeit müssen sie bald mit höheren Strafen rechnen. Teil der Regelungen ist aber auch die sogenannte Anschubfinanzierung. Langzeitarbeitslose, die mehr als zwölf Monate in einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit beschäftigt sind, sollen einmalig 1.000 Euro erhalten können.

"Anschubfinanzierung" soll dem Staat Geld sparen

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Sozialpolitiker Frank Bsirske lehnt das Vorhaben ebenfalls ab. "Ich halte die Prämie nicht für erforderlich. Die allermeisten Menschen im Bürgergeld nehmen sowieso einen Job an, wenn sie die Chance dazu haben", sagte er "Bild". Der FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler sagte der Zeitung: "Das Vorhaben ist ein Unding. Die Ausgaben explodieren ja jetzt schon. Die Prämie muss im Bundestag gestoppt werden." Das Bundeswirtschaftsministerium verteidigte indes das Vorhaben.

Das Ministerium betonte, es gehe um reguläre, nicht geförderte Arbeitsverhältnisse. Gedacht sei die Finanzierung als Anreiz zur Suche nach einer existenzsichernden Beschäftigung. Zudem solle die Prämie ein Gegengewicht bilden zu Verlusten staatlicher Leistungen bei Aufnahme einer Arbeit. "Beschäftigungen mit niedrigeren Einkommen werden durch hohe Abzüge beim Bürgergeld, Kinderzuschlag und Wohngeld unattraktiv", hieß es. Das Problem sei im Rahmen der geltenden Rechtsprechung nur schwer zu mindern. Mit der Prämie spare der Staat unter dem Strich Geld.

Die Grundidee für den Vorschlag stammt laut Wirtschaftsministerium vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. In den Verhandlungen zur Wachstumsinitiative sei die Idee von allen drei Koalitionspartnern begrüßt und ausgestaltet worden. "Die Bundesregierung folgt inhaltlich also aktuellen Erkenntnissen der Arbeitsmarktforschung."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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