Tochter starb durch Messerattacke "Markus Lanz": Vater wirft Politik schwerwiegende Versäumnisse vor
Seine Tochter wurde von einem abgelehnten Asylbewerber erstochen, der Vater ist vom Umgang der Politik damit enttäuscht. Bei "Markus Lanz" macht er seinem Ärger Luft.
Dass der Entschließungsantrag der Union zur Migrationspolitik am Mittwoch im Bundestag mit den Stimmen der AfD angenommen wurde, bestimmt derzeit die Debatte. Auch in der Talkshow mit Moderator Markus Lanz am Donnerstagabend ging es um die Migrationspolitik. Dabei machte ein Teilnehmer der anwesenden Politikerin schwere Vorwürfe.
Denn neben SPD-Bauministerin Klara Geywitz, Journalistin Kerstin Münstermann und Migrationsforscher Gerald Kraus war auch Michael Kyrath eingeladen.
Kyraths damals 17-jährige Tochter Ann-Marie wurde vor zwei Jahren gemeinsam mit ihrem Freund von einem abgelehnten staatenlosen palästinensischen Asylbewerber getötet. Die Tat ereignete sich in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg und wurde als Messerattacke von Brokstedt bekannt. Mehr zur Tat und zur Verurteilung des Täters lesen Sie hier.
In der Talkshow schildert Kyrath seinen Frust darüber, dass sich seinem Gefühl nach die Sicherheitslage nicht verbessert habe. Die politische Debatte empfindet er als "blanken Hohn".
"Am Ende einer Tat dieselben Floskeln"
"Wir sind mit weit über 300 Elternpaaren in Kontakt, die in den letzten Jahren ihre Kinder verloren haben", berichtet er aus seinem Leben. "Was uns alle eint: Es ist immer dasselbe Täterprofil, es ist dasselbe Tatwerkzeug, es ist nahezu immer derselbe Tathergang, es sind nahezu immer dieselben Tatmotive, und es sind am Ende einer Tat dieselben Floskeln, die wir seit Jahren hören, die Versprechungen der Politiker. (…) Geschehen ist aber gar nichts, es wird nur diskutiert."
Zur aktuell heiß debattierten Frage, inwiefern die Union ihre Anträge auch mit Stimmen der AfD durchbringen sollte, bezieht er nicht klar Stellung, sagt lediglich: "Wenn das Ergebnis stimmt, ist es egal, wer zugestimmt hat."
Kyraths Enttäuschung ist deutlich aus seinen Äußerungen zu erkennen. Der Politik macht er dabei klare Vorwürfe. "Es ist unglaublich, was Politik mit uns als Bürger macht. Es ist unglaublich, wie die Politik mit uns als Hinterbliebenen umgeht." Da müssten sich viele Leute schämen. Er richtet sein Wort auch an die SPD-Ministerin Geywitz: "Es tut mir leid, aber diejenigen, die seit dreieinhalb Jahren an der Regierung waren, hatten alle Möglichkeiten und es ist nichts passiert."
- zdf.de: Markus Lanz vom 30. Januar 2025