"Die Heimat" JA-Mitglied marschierte wohl parallel in Nazi-Organisation
Trotz Unvereinbarkeitsliste soll ein Mitglied der "Jungen Alternative" auch Mitglied der NPD-Jugendorganisation gewesen sein. Der JA-Vorsitzende lehnt eine Kontaktschuld ab.
Marwin W., ein Mitglied der Jugendorganisation der AfD, "Junge Alternative" (JA), soll offenbar auch bei der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationalisten" (JN) tätig gewesen sein. Wie der "Spiegel" berichtet, soll der rechtsextreme Aktivist aus Schleswig-Holstein bei mehreren Demonstrationen der ehemaligen NPD und heutigen "Die Heimat" mitgelaufen sein und auch Mitglied und zeitgleich sowohl bei der JA als auch der JN Mitglied gewesen sein.
Dies steht im Dissens zu der Unvereinbarkeitsliste der AfD, wonach niemand Mitglied bei der AfD oder JA sein darf, der auch bei der "Heimat" oder JN tätig ist. Die duale Tätigkeit des infrage stehenden Aktivisten geht laut "Spiegel" aus mehreren Chatgruppen der JN hervor. Inzwischen soll Marwin W. von dem JA-Vorsitzenden in Schleswig-Holstein, Leif Kulina, aufgefordert worden sein, die AfD-Jugendorganisation zu verlassen. Bekannt geworden war seine Doppeltätigkeit offenbar auch wegen eines Bildes, auf dem Marwin W. auf einer NPD-Demo zu sehen war.
Auf Anfrage des "Spiegel" antworte JA-Landeschef Kulina, er lehne "eine Verurteilung aufgrund von Kontaktschuld" grundsätzlich ab. Als junger Mensch sei es "vollkommen in Ordnung, auch mal links oder rechts über den Tellerrand zu schauen", jedoch müsse man sich schlussendlich "für eine Organisation entscheiden". Inzwischen sei Marwin W. Kulinas Forderung nachgekommen, die JA zu verlassen.
- Spiegel-Vorabmeldung: "AfD-Nachwuchs mischte bei neonazistischer Jugendorganisation mit"