Nach "Correctiv"-Recherche Eintrittswelle: Etablierte Parteien haben deutlich Zuwachs
Von der Linken bis zur CDU verzeichnen die sogenannten etablierten Parteien hohe Mitgliedsanträge. Die Zahl der Anträge sei im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittlich hoch.
Die Empörung über vermeintliche Absprachen von Rechtsextremen und AfD-Funktionären über Massendeportationen von Migranten haben nicht nur zu landesweiten Demonstrationen, sondern offenbar auch zu einer Eintrittswelle bei vielen Parteien geführt. "Die Informationen werden zwar dezentral erhoben, sodass wir gegenwärtig noch keine Zahlen nennen können", heißt es bei der CDU.
"Aber in den vergangenen Wochen gab es überdurchschnittlich viele neue Mitgliedsanträge", betonte eine Sprecherin gegenüber Reuters zugleich. "Tatsächlich sehen wir seit einigen Tagen ein gestiegenes Interesse am Eintritt", sagte auch ein SPD-Sprecher zu Reuters. Konkrete Zahlen könne man bis auf Weiteres noch nicht bekannt geben.
Auch der "Spiegel" berichtete über mehr Eintritte in Parteien, die sich an den Demonstrationen beteiligten. Die Linken meldeten "auffällig" viele Beitritte. Zitiert wurde auch ein CSU-Sprecher, dass die Eintrittszahlen in der zweiten Januarwoche spürbar gestiegen seien.
Nach Angaben der Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Emily Büning, hat es bei der Partei 2.600 Eintritte seit Jahresbeginn gegeben. Im vergangenen Jahr seien es dagegen pro Monat im Schnitt gut 700 gewesen.
Ausgangspunkt wohl "Correctiv"-Recherchen
Seit einem Bericht über eine Konferenz in Potsdam, an der neben Rechtsextremen auch AfD-Funktionäre und Mitglieder der Werteunion und der CDU teilgenommen hatten, hat es landesweit Demonstrationen mit mehr als einer Million Menschen gegeben. Diese wurden von der Regierung sowie den Parteiführungen der Ampelparteien, der Union und der Linken begrüßt.
Laut einem "Correctiv"-Bericht ging es auf der Konferenz auch um Pläne für eine Massendeportation von Migranten. Dabei soll auch besprochen worden sein, deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund abzuschieben.
- Nachrichtenagentur Reuters